Space Affairs
Eröffnung: Mo | 18. Juni 2012 | 19:00
MUSA – Museum auf Abruf
Felderstr. 6–8
1010 WIen
Idee und Konzeption, Kurator: Marc Mer
Projektleitung: Johannes Karel
Katharina Heinrich, o.T., 2003, Gummi, 140×150 cm
MIT WERKEN VON
Robert Adrian X | Sepp Auer | Thomas Baumann | Franz Beer | Alexandra Berlinger | Andrea Bozic | Alexandra Brandl | Peter Braunsteiner | Götz Bury | Ernst Caramelle | Eva Chytilek | Leslie De Melo | Julien Diehn | Peter Dressler | Gottfried Ecker | Gregor Eldarb | Manfred Erjautz | VALIE EXPORT | Heinz Gappmayr | Walter Gschwandtner | Heide Heide | Katharina Heinrich | Barnabas Huber | Friedrich Kiesler | Peter Köllerer | Willi Kopf | Annja Krautgasser | Richard Künz | Bernhard Leitner | Lotte Lyon | Joseph Marsteurer | Wernar Mentl | Marc Mer | Walter Niedermayr | Hermes Payrhuber | Paul Petritsch | Barbara Putz-Plecko | Peter Sandbichler | Judith Saupper | Ruth Schnell | Sebastian Schubert | Günther Selichar | Loredana Selichar | Nicole Six | Astrid Sodomka | Clemes Stecher | Karl-Heinz Ströhle | Gerold Tagwerker | Eduard Tauss | Julia Willms | Erwin Wurm
Karl-Heinz Ströhle, wireframe
Ausstellungsdauer 19.06. – 6.10.2012
“Raum selbst hat keine Form. Doch hat jede seiner Affären eine. Diese sind so zahlreich wie umfassend. Denn alles, was zu tun (à faire) ist und überhaupt getan werden kann, muss im und mit dem Raum getan werden, ist mithin stets eine Affäre des Raumes. Zugleich ist alles, was zu tun ist, mit Dingen zu tun. Affären des Raumes sind allesamt Affären mit den Dingen.”
“Affären des Raumes, wenn der einer mit Dingen ist, sind Affären mit Dingen. Dass Raum einer mit Dingen ist, kann allerdings keineswegs für selbstverständlich gelten, denn Raum gibt es auch ganz ohne Dinge. Raum, einer mit Dingen, ist sowohl um die Dinge wie auch in den Dingen. Ein solcher Raum aber hat, indem Affären des Raumes Affären mit Dingen sind, auch immer mit sich selbst eine. Gleichwohl kann er eine solche nie von vornherein mit sich anfangen, was in seiner von allem Anderen so sehr verschiedenen Natur begründet liegt. Auch sein Problem mit der Form hat sie zur Ursache. Die Form des Raumes manifestiert sich in seinen Affären. In einem Raum der Affären geben sich ein Stelldichein: ein Sarg, ein Go-go-Girl; sechs Schränke, ein Knäuel, ein offener Koffer; etliche Kleidungsstücke, drinnen Leiber; ein Seil, Bänder, Umlaufbahnen, Bewegungsschleifen; Schlitze, Schwingungen einer Flasche; ein Mund, aus dem kein Ton kommt; Regen keiner, doch ein Schirm, der tönt; ein Automobil voller Bananen, jede Menge Fenster; ein aufgeschlagenes Buch ohne ein Wort, ein paar Punkte, eine Reihe von Einsen; ein Pfeil, ein Flugzeug, einige mehr oder minder stabile Türme; Nebel, auch andere Gewebe, Durchsichtbarkeiten und Undurchsichtbarkeiten in diverser Dosierung; Blicke, Brüche, Fluchten, Falten – mittendrin das Publikum, an allen Affären Teilhaber jeweils selbst, indem es zwischen ihnen wechselweise erscheint und verschwindet.”
Marc Mer