Schneewittchenpsychose
Wiederaufnahme:
13. Jänner 2011, 20:00 Uhr
Literaturhaus Graz
Elisabethstraße 30, 8010 Graz
Text: Sophie Reyer
Musik: Sophie Reyer, Markus Krispel
Regie: Tanja Witzmann
Dramaturgie: Alexander Matthias Kosnopfl
Schauspiel: Gina Mattiallo, Ruth Ranacher, Heike Möller
Kostüm: Sophia Seitz-Rasmussen
Uraufführung: 17. – 21. Juni 2010,
Dschungel Wien – Theaterhaus für Junges Publikum
Zum Stück
Sophie Reyers Theaterstück “Schneewittchenpsychose” ist ein dramatisches Zuschreibungsgefecht einer inneren Katastrophe: Nanas Handlungsspielraum ist von der Krankheit Anorexia Nervosa dominiert. Abgeschnitten von ihrer Umgebung, baut sie sich ihre eigene Märchenwelt – bevölkert von Peter Pans Libellen und der Utopie der Kindfrau “Schneewittchen”. Nana findet eine Begleiterin, die das idealisierte Bild einer illustren Welt verkörpert, in der Schönheit, Jugend, Anmut und – nicht zuletzt – der Körper allein Schlüssel zu aller versprochenen Wahrheit ist.
Schneewittchenpsychose ist auch ein Text über die Wahrheitsbeschwörungen „der Medien“ als Transportmittel einer möglichen Welt. Daraus ergibt sich notwendigerweise auch eine Beschreibung der Grenzen desjenigen Glücksbegriffes, der immer nur strahlt, wenn er von außen betrachtet wird.
Zur Entstehung des Stücks
Sophie Reyers “Schneewittchenpsychose” entstand aus einer gründlichen Recherche zum Thema Magersucht in diversen Internetforen. Zudem lagen Sophie Reyer Notizen einer, seit zehn Jahren an Magersucht leidenden Frau vor, die während Klinikaufenthalten entstanden sind. Reyer hat diese unterschiedlichen Textebenen collagiert und eigene Textpassagen hinzugefügt
Aus 73 eingereichten Arbeiten wählten Publikum und Jury das Stück „Schneewittchenpsychose“ von Sophie Reyer auf den ersten Platz des Nachwuchstheater-Wettbewerbs „Schöne Körper“, den das Theater Drachengasse Ende 2008 initiiert und das Wiener Programm für Frauengesundheit unterstützt hatte.
FAIMME
Die Gruppe FAIMME wurde 2007 von der Autorin und Komponistin Sophie Reyer und der Performerin Gina Mattiello mit der Absicht gegründet, neue Wege in der Umsetzung von theatralischen Texten und Musik zu erproben.