PAUSE

Ausstellungsfoto “Pause”, Fotografin: Romana HAGYO.

Eröffnung

Freitag, 8. September 2017, 19 Uhr

Projektraum MAG3
SCHIFFAMTSGASSE 17
1020 Wien
(U-Bahn Schottenring, Ausgang Herminengasse )

In Anwesenheit der KünstlerInnen.

BEGRÜSSUNG: Gue SCHMIDT [MAG3]
ZUR AUSSTELLUNG: Dr. Chris ZINTZEN
PERFORMANCE: Sabine MARTE

Kuratorin:Silke MAIER-GAMAUF
Performance: Sabine MARTE
Beteiligte Künstlerinnen:
Rahel BRUNS, Petra BUCHEGGER, Romana HAGYOSilke MAIER-GAMAUF, Bosko GASTAGER, Maria HANL, Kata HINTERLECHNER, Claudia LARCHER, Sabine MARTE, Jörg PIRINGER, Andreas PUTZER, Stoph SAUTER und Veronika SCHUBERT

AUSSTELLUNGSDAUER: 09.09. – 04.10.2017
ÖFFNUNGSZEITEN: DI-FR: 17:00–20:00 UHR

Die Ausstellung wurde für den Kunstraum Artenne in Nenzing konzipiert und im Herbst 2015 dort eröffnet. Nun übersiedelt das Projekt in den Projektraum Mag 3 (1020 Wien). Gezeigt werden die themenbezogenen künstlerischen Arbeiten, teilweise in einer veränderten Form, die auf die Gegebenheiten des neuen Ausstellungsraums Bezug nimmt.

Die KünstlerInnen nützen die Innen- und Außenbereiche des projektraumMAG3, um Rauminstallationen, Fotografien, Malereien und Tonarbeiten zu präsentieren.

Zum Thema:

Die Ausstellung fokussiert die Pause im Sinne des Innehaltens, Schauens und Reflektierens. Gefragt wird, welche Möglichkeiten im Moment der Unterbrechung eröffnet werden. Die Wortbedeutung hat eine Entwicklung erfahren: Das griechische Wort παῦσις (pausis) benennt das Beenden einer Handlung. Basierend auf der Idee eines zeitlichen Kontinuums, dessen Ablauf eine Fortsetzung erfahren kann, beschreibt der lateinische Ausdruck pausa die Zwischenzeit oder Rast . Eine Tätigkeit wird vorübergehend ausgesetzt, um in der Folge fortgeführt zu werden.

Zeitökonomie, Effizienz stellen in der produktionsorientierten Gesellschaft sowohl wirtschaftliche als auch wertorientierte Faktoren dar. In der Moderne wurde die Beschleunigung zum Ziel, die kapitalistische Gesellschaft erfuhr die Atemlosigkeit im Rahmen der Zeitökonomie. Aktuell fokussieren Prozesse der Globalisierung Gleichzeitigkeit, Mobilität und Vierundzwanzig-Stunden-Verfügbarkeit. Mobile Kommunikation und Social Media sind permanent verfügbar und bieten jederzeit die Möglichkeit, sich am Fluss von Information zu beteiligen. Während in effizienzorientierten Arbeitsprozessen die Pause jene Zeit darstellt, in der die Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können, kann die Unterbrechung des beruhigenden Fortgangs auch bedrohlich werden: Sicherheit gibt, die eigene Identität über Tätigkeit und Effizienz herzustellen. Abseits der Dichotomie des Tuns und Nichtstuns kann im Pausieren ein Möglichkeitsraum eröffnet werden. Der künstlerische Arbeitsbereich kann auf eine Tradition der Wertigkeit des Schauens, der schöpferischen Pause, der Tabula Rasa, sogar des Scheiterns der Produktion als Beginn und Neuorientierung zurückgreifen.

Während Andreas Putzers Installation „Hamsterrad“ das Agieren zum Thema macht und Petra Buchegger den Blick auf die Rehabilitation als Wiederherstellung der körperlichen Fähigkeit zu Arbeiten lenkt, erprobt das Projekt „Test. Test. Liegen“ Stadtmöblierungen und fragt, wo im öffentlichen Raum Orte zu finden sind, die Platz zum Ausruhen bieten. Claudia Larchers „Empty Rooms“ zeigt leere Ausstellungsräumlichkeiten und weist auf die Verbindung von Zeit und Raum hin. Keine Pausen in Gesprächen aufkommen zu lassen, wird von Veronika Schubert in ihrer Videoarbeit „säg gaat“ thematisiert. Stoph Sauter reduziert sein Werk auf die Schrift, mit HALB ZWEI IST EINS wird nach dem Weniger bzw. dem Mehr gefragt. Katharina Hinterleitners Malerei „Pausenbrot“ macht die Pause im schulischen Bereich und im Arbeitsprozess zum Thema. Am Eröffnungsabend fand eine Video Performance der Künstlerin Sabine Marte statt. Silke MAIER-GAMAUF