GEHEN IN …….

AKTUELL:

Ausstellung GEHEN IN…. TESSALONIKI (Walking through… Tessaloniki)

Leonie Lehner,Über die sichtbaren Inhalte hinaus, 2014/2015, C-Prints, Wooden box/drawer, Paper blocks, Series of 6

Eröffnung Donnerstag, 1.6.2017, 19 h

Silke Maier-Gamauf,
UNFOLD 1_Another Map of Thessaloniki,
2017, Print on paper
Künstlerhaus1050
Stolberggasse 26
1050 Wien

Ausstellungsdauer: 2. Juni bis 15. Juli 2017

Künstler_innen
Irini Athanassakis, Afroditi Boutou, Carla Degenhardt, Romana Hagyo,
Maria Hubinger, Vicky Kalafati, Anni Kaltsidou, Leonie Lehner, Silke Maier-Gamauf, Alexandra Marati, Michael Michlmayr, Kyriaki Phili, Edith Plattner
Kuratorin:Sophia Panteliadou

Die Gruppenausstellung, die im Rahmen eines vom Künstler_innenkollektiv „Walking through … x“ initiierten Projekts im Künstlerhaus 1050 realisiert wird, verhandelt die Städte Thessaloniki und Wien als Dreh- und Angelpunkt künstlerischer Produktion.
Die Ausstellung wird vom 5. April bis 18. Mai 2017 im Museum of Byzantine Culture in Thessaloniki und vom 2. Juni bis 15. Juli 2017 im Künstlerhaus 1050 in Wien gezeigt.
Die Künstler_innen waren im Vorfeld aufgerufen, sich mit der geopolitischen Rolle der städtischen Räume sowie mit der Frage nach der Gastfreundschaft auseinanderzusetzen. Dabei wurden ortsspezifische Projekte und Arbeiten realisiert und zeitgleich Fragestellungen mit allgemein-sozialpolitischem Spektrum thematisiert.

So widmen sich Anni Kaltsidou und Edith Plattner der Idee von Lauten, Geräuschen sowie anderen Impressionen in der Stadt und versuchen darin, Formen des Zusammenlebens zu ermitteln. Während Romana Hagyo, Maria Hubinger und Silke Maier-Gamauf in durchaus forschungsbasierter Praxis die Bedeutung des Gehens erzählen, untersuchen Carla Degenhardt und Michael Michlmayr Fragen der Wahrnehmbarkeit im urbanen Raum. Materialität und Sprache steht im Fokus von Irini Athanassakis und Alexandra Maratis künstlerischer Tätigkeit. In der Ausstellung werden experimentelle Videoarbeiten (Vicky Kalafati) mit dokumentarischen Positionen und narrativen Quellen (Leonie Lehner) gemischt. Verzweiflungsgesten eingesperrten Individuen (Afroditi Boutou) kommen in Berührung mit Perspektiven (Kyriaki Phili) differierender kultureller Kontexte. Dadurch gelingt es, unterschiedliche Identitäten über das Gehen als Ort der persönlichen Intimität aber auch die Banalität des Aktes zu enthüllen beziehungsweise zu lokalisieren.

… the nexus of xenos and xenia

”„Walking through… Thessaloniki | Vienna“ – als work in progress – setzt sich mit dem Akt des Gehens als Kunst- und Forschungsform auseinander.”

“Geh-Technik wird hier als Methode eingeführt, die das Verhältnis zwischen Menschen und Kulturen erforscht, das aus einem reziproken Austauschen und der Beziehung zwischen xenos und xenia entsteht. Als techne lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf die Realisierungs- und Darstellungsmöglichkeiten von Geschehnissen, die uns im politisch-ökonomischen Raum begegnen und richtet ihren Fokus auf die Verschiebung der Bedeutung von Phänomenen, die das Alltagsleben bestimmen.”

“Die wechselseitige Bezugnahme auf die Gesetze der Gastfreundschaft – rückgreifend zum einen in ihrer Rolle der ‚Besucherin‘ und zum anderen in jener der ‚Gästin‘ – trägt zur Bildung von Chancen und potenziellen Handlungsräumen bei, während sie zugleich die Bedingungen und Perspektiven gesellschaftlicher Herrschaft hinterfragt.”Sophia Panteliadou

KONZEPT:

In den Arbeitsaufenthalten wird das Gehen als Methode verwendet um eine Kartographie des sozialen Raumes der jeweiligen Stadt zu erarbeiten

Das fortlaufende Projekt „GEHEN IN … X“ fand im Sommer 2010 seinen Anfang in Bratislava und wurde heuer in Belgrad fortgesetzt. In der jeweiligen Stadt wird eine zehntägige Laborsitution geschaffen, in der die Teilnehmenden nicht nur die Stadt sondern ihre eigene Herkunft, Erwartungen und Blickgewohnheiten befragen. Als methodischer Ansatz der jeweils eigenen künstlerischen Forschungsarbeit wird mit Bezug auf die Situationistische Internationale das „Umherschweifen“, das „Dérive“, als konstruktiv spielerisches Verhalten im urbanen Raum angewendet. Themen und Fragestellungen des Aufenthaltes sind:
• Wie bilden sich in Wandel befindliche Relationen zwischen privaten und öffentlichen Räumen, zwischen individuellen und gemeinschaftlichen Sphären ab?
• „Wie verändern gesellschaftliche und ökonomische Prozesse das Stadtbild und den Lebensraum Stadt?“ (Verena Kuni: Gehen und Sehen).
• Wie bedingt städtischer Raum als symbolischer Ordnungsraum das Verhalten von Individuen und Gruppen?
• Wie gestaltet sich die Postition von KünstlerInnen in einem Gastland?
• Wie läßt es sich vermeiden, die eigenen Vorurteile und die des Publikums zu bestätigen?