GAZEBO

Sonntag, 26. Juni • 18:00 – 22:00

Vorplatz WerkzeugH. Schönbrunnerstraße 61, 1050 Wien

eSeL lädt zu zwei Eröffnungen im öffentlichen Raum:
– raumzeug: Kommunikatorator
– Judith Fischer: GEISTERHÄUSCHEN
Dazu großartiges Gratisbuffet von werkzeugH.

raumzeug: KOMMUNIKATORATOR

„Kommunikatorator“ ging als Siegerprojekt aus dem offenen GAZEBO-Wettbewerb zur Vorplatzgestaltung des WerkzeugH hervor. Die Kunstgruppe raumzeug lädt mit dieser Installation von Juli bis September 2011 ein, den öffentlichen Raum als Kommunikationsort zu nutzen und regt zum Austausch an.

Der Kommunikatorator ist eine temporäre hölzerne Dreiecks-Installation, die in ihrer Form den spitzen Vorplatz des werkzeugH zitiert und Kommunikationshandlungen initiiert. Das Potenzial des Ortes als spontaner Begegnungsort oder gewollter Treffpunkt wird hier entsprechend der Raumphilosophie der Kunstgruppe sichtbar und in inszenierten Kommunikations-Abstufungen erfahrbar gemacht.

„Kommunikation hilft!“ Gemäß diesem Vorsatz erschließt sich die temporäre Installation dem Passanten und eröffnet im Nexus des spielerischen, kommunikativen Herantastens dialogische und monologische Dimensionen. Der Kommunikatorator fungiert als Transmitter und lädt zur aktiven und schrittweisen Überwindung kommunikativer Distanzzonen ein.

raumzeug wurde 2008 von Felix Lüdicke und Korbinian Lechner in Wien gegründet. Seit ihrem gemeinsamen Landschaftsarchitektur- Studium an der TU München entwickelt raumzeug von Wien und München aus Projekte im und für den öffentlichen Raum. raumzeug beschäftigt sich mit dem Aufspüren, Analysieren und Bespielen von öffentlichen Freiräumen. Aus der Analyse des Ortes generiert sich ein inhaltliches, räumliches und soziales Konzept. Der Analyse wird im Entwurf eine humorvolle Leichtigkeit gegenübergestellt.

Judith Fischer: GEISTERHÄUSCHEN

Parallel dazu zeigt Judith Fischer ihre dokumentarische Fotoreihe „GEISTERHÄUSCHEN“. Sujets von ausgewählten (Vogel)Häuschen, die 2011 in Österreich aufgenommen wurden, werden von der Künstlerin als europäische Varianten der thailändischen spirit houses neu kontextualisiert, auf der Rückseite der Holzhütte des WerkzeugH-Vorplatzes angebracht und regelmäßig getauscht.

Spirit houses werden in ihrer ursprünglichen Bedeutung zur „Labung und Befriedung“ von Naturgeistern an Stellen aufgestellt, an denen ein Gebäude errichtet worden ist. Fischers „GEISTERHÄUSCHEN“ sind durch überraschende architektonische Details sowie Gebrauchsspuren gekennzeichnet, welche die Ambivalenz von Veränderung und fragiler Beständigkeit des Objekts widerspiegeln, auf das zeitliche, örtliche und funktionale Einflüsse wirken.

Solchen Veränderungsprozessen werden nun auch diese Fotografien ausgesetzt. Als „HÄUSCHEN auf dem Häuschen“ der GAZEBO-Holzhütte erweitert die Künstlerin den Veränderungs- und Umdeutungsprozess durch die Auseinandersetzung eines Zufallspublikums mit den wechselnden Abbildern und deren Bedeutungszuweisungen.

Judith Fischers Schaffen bewegt sich im Kontext von Literatur, Philosophie, Film und visueller Kunst. Dabei ist die Veränderungsmetapher eine immer wiederkehrende Thematik in der Arbeit der Künstlerin, Schriftstellerin, Theoretikerin und Kuratorin. Seit Beginn der 1990er Jahre befasst sie sich künstlerisch und konzeptuell mit dem Genre des Horrorfilms – in deren Rahmen die Reihe „Haunted Houses“ entsteht. Ausstellungen, Projekte, Konzepte u.a. „Schwellenwesen/liminal creatures“, ABWESEND“, „i am disappearing inch for inch into this house“ und „VAMPIRIC“.

Die Künstlerin studierte Philosophie und Publizistik an der Universität Wien und der Hochschule für angewandte Kunst. Postgraduate Studies (Art Theory) an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht(NL) und am Bauhaus Dessau Kolleg (Art in Public Space). Zur Zeit Doktorat der Philosophie am Institut für Kunst und Kulturwissenschaften an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ihr Künstlerbuch „SOME: women houses phantoms“ ist 2010 im Verlag schlebrügge editor erschienen.

eSeL´s GAZEBO – Galerie für öffentliche Räume

Als Galerie für öffentliche Räume wirkt GAZEBO als Impulsgeber für künstlerische Aktivitäten im öffentlichen Stadtraum, als aktiver Kommunikationskatalysator und sozialer Treffpunkt für KünstlerInnen und AnrainerInnen, sowie als öffentliche Schnittstelle zum Kunstfeld ebenso wie zu Medien-Öffentlichkeiten im Internet.

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