- FOTO:plus
- #SWAG
- Die Kunst ist ein Ausweg bei sexuellen Problemen
- A Political Breakpoint
- Walk a Mile in my Shoes
- LIEBE ENDET, wie Märchen beginnen
- ALLE MEINE VÖGEL sind schon da
- ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN FRAGEN SIE IHRE ÄRZTIN ODER IHREN APOTHEKER
- COSMIC ANATOMY
- Mind the Gap
- flat1 im U-Bahnbogen
- „von einer die auszog…”
- Urbanize
- me olemme kriisi
- Slow Down
- WE ARE IN A NET OF ROSES
- und die Rechnung geht an Martin K.
- Wir kommen in friedlicher Absicht
- Besides Beauty
- [kɔmunikaˈʦi̯oːn]
- ephemeral
- x-filed
- Der Anfang von flat1 in der Schikanedergasse
- nach oben
LIEBE ENDET, wie Märchen beginnen
Ausstellungseröffnung
Freitag, 12. September 2014, 19 – 23h
Gumpendorfer-U-Bahnbogen, 6 – 7
1060 Wien
mit Arbeiten von
Iris Christine Aue _ Johanna Binder _ Hinrich Gross _ Claudia-Maria Luenig _ Andrea Lüth _ Leyla Rodriguez _ Christine Schörkhuber/Laura Nöbauer _
Sylvia Schultes _ Christian Weidner _ Nicole Weniger
„Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien, einen Tornado in Texas auslösen kann.“
Dieses Phänomen wird als Schmetterlingseffekt bezeichnet und meint gegebenenfalls die erstaunlich große Sensitivität mancher komplexer, nichtlinearen Systeme bezüglich kleiner Abweichungen in ihren Anfangsbedingungen. Schon geringfügig veränderte Details in der ursprünglichen Entstehungshistorie können demzufolge zu einer völlig anderen Entwicklung im langfristigen Verlauf führen.
Diese Theorie aus dem Jahr 1963, die dem Meteorologen Edward N. Lorenz zugeschrieben wird, stellt nicht nur für das von ihm analysierte System der Wettererscheinungen einen spannenden Ansatz dar. Das gilt für verschiedenste Systeme, wie etwa auch für soziologische. So beschriebt etwa der deutsche Spielfilm “Lola rennt” (1998, Regie: Tom Tykwer) unterschiedliche Handlungsalternativen einer Beziehungsgeschichte in Bezug auf kleine zufällige Änderungen in den Anfangsphasen der konfliktträchtigen Verbindung der beiden Protagonisten. Auch reichten etwa eigentlich unscheinbare Details, um gar den Lauf der europäischen Geschichte – ein höchst komplexes System – zu ändern. Als der Chauffeur des österreichischen Thronfolgers Ferdinand in Sarajewo im Jahr 1914 falsch abbog und nur infolge dieses Fahrfehlers in die Schusslinie seines Mörders geriet. Letztendlich gilt die Theorie des Schmetterlingseffekts im Sinne der Chaostheorie für fast alle Regelkreise die ineinandergreifen und so ein größeres Ganzes determinieren.
flat1 wird in seinem Jahresprogramm den Gedanken noch weiter ausdehnen und unterschiedliche Systeme der Ordnung der menschlichen Gesellschaft in den Fokus rücken. Ordnungssysteme sind höchst komplexe Regelkreise, die einander bedingen und beeinflussen und deren Funktionieren als eine der Grundvoraussetzung moderner Gesellschaften gilt. Es gibt sie an ganz unterschiedlichen Stellen. Doch – so zeigt die Erfahrung – diese Ordnungssysteme sind alles andere als stabil. Das Phänomen des Schmetterlingseffekt ist nur eine Erklärung dafür, wie auch scheinbar stabile Ordnungen ins Ungleichgewicht geraten können – und somit das Funktionieren der Gesellschaft. flat1 wird also die künstlerische Frage stellen, wie stabil diese Systeme der Ordnung sind, welche Kriterien sie außer dem Schmetterlingseffekt noch irritieren können, aber auch wie sich innere (dem Menschen innewohnende Systeme) und sogenannte äußere Systeme zueinander verhalten. flat1 stellt die Frage was passiert, wenn unterschiedliche Ordnungssysteme aneinandergeraten, sich die Hierarchien – die es vielleicht ohnehin nicht gibt – vermischen. Oder was passiert, wenn Ordnungssysteme nicht mehr flexibel auf Veränderungen rundherum reagieren und in Starrheit erst recht jene Veränderung provozieren, um deren Verhinderung sie eigentlich geschaffen wurden.
Aktueller Themenschwerpunkt:
Partnerschaftliche Ordnungssysteme. Wie sehen die Ordnungssysteme in menschlichen Beziehungen aus, wie die Regelkreise, die das große Ganze determinieren. Welche sexuellen Erlebnisse oder emotionalen Altlasten beeinflussen das Ordnungssystem eines Paares. Es geht um Stabilität und Labilität, um Einflussfaktoren und Ausschließungsgründe. Kann ein kleines zufälliges Detail (etwa aus den Anfängen eines Beziehungs-Geflechts-Systems später) zu einem spielbestimmenden Element werden.
Dauer der Ausstellung bis 16. Sept. 2014
Öffnungszeiten:
Sa + So von 15 – 18h und Di von 17 – 19h