Akelei Sell

Die Welt auf den Kopf stellen – vertraute Wahrzeichen einer Stadt verschieben, verzerren, verfremden.Das Riesenrad im Wiener Prater transformiert sich in Akelei Sells Arbeit „Up-Down“ zum Parabolspiegel im Weltraum. Die Künstlerin ist mit dieser und zwei weiteren Fotomontagen, in denen sie mit achsialer Symmetrie arbeitet, in ex sampling vertreten. „Potzdamerplatz“: Verdoppelung und Spiegelung eines Architekturausschnittes, aufgenommen am Potzdamerplatz in Berlin, lassen Raumstationen ohne Erdung entstehen. Sie verstärken die Bedrohlichkeit, Entfremdung, vielleicht auch Utopie von künstlich geschaffenen Stadtzentren. Demgegenüber organische Strukturen – „Kakteen“ mit ihren deutlich gegliederten Stämmen und zu Stacheln umgeformten Blättern zeigen sich als Gegenbild oder Entsprechung von architektonischen Ordnungen.

Ilse Chlan

Ilse Chlan beschäftigt sich in ihren Arbeiten immer wieder mit dem Auffinden ähnlicher Strukturen und Formen in verschiedenen Zusammenhängen, an verschiedenen Orten usw. Ausgangsmaterial für die in ex sampling gezeigte Grafikserie „yellow series“ (vier Grafiken, jeweils 53×150 cm) ist eine Serie von Fotografien, welche die Künstlerin an verschiedenen Orten gemacht hat. Die Fotos zeigen ausgetrocknete Erde, mit den durch das Austrocknen charakteristischen Riss-Strukturen. Sie wurden aneinandergefügt und auf dem Computer bearbeitet.

Helga Köcher / Ilse Chlan

Helga Köcher ist in der Ausstellung mit einer Video-Installation (Video: Ilse Chlan) zu ihrem Photoprojekt „Topographien“ vertreten. Die „Topographien“ (dzt. über 200 Fotobände) sind das Ergebnis einer akribischen Verarbeitung extensiver fotografischer Dokumentationen von Reisen, in denen die Künstlerin er-fahrene Situationen in Serien von je 5 bis 6 Aufnahmen festhält. Hunderte solcher Bilderserien bilden das Ausgangsmaterial für einen Fotoband. Die Fotos werden selektiert, re-kombiniert und je Seite so zusammengefügt, daß wie bei aufeinanderfolgenden Stills eines Films aus unterschiedlichen Betrachtungsmomenten oder Blickwinkeln wieder der Eindruck eines Ganzen entsteht. Im Verfolg dieses Konzeptes ergibt jeder Photoband eine Art persönlicher Topographie einer bereisten Region.

Angela Schwank

Angela Schwank ist vertreten mit 20 kleinformatigen Collagen, die Teil einer 2002 begonnenen Serie sind, sowie einer vergrößernden Reproduktion („Komposit“) einer dieser Arbeiten. Als Material für ihre Collagen verwendet die Künstlerin Ausschnitte von Fotografien aus Zeitungen, aus einem Fundus, den sie über Jahre angereichert hat. Abstrakte und gegenständliche Elemente werden nach den Kriterien Farbe und Struktur so zusammengefügt, dass die Schnittstellen in der Collage fast unmerklich sind. Die so entstehenden Bilder lassen vor unseren Augen Wirklichkeit entstehen, ganz nah, und doch fern und unantastbar, nie zu betreten. In einer Verdoppelung der Verwendung von Fotografie hält die Künstlerin in einem zweiten Schritt entstandene Collage- Arbeiten fest (Komposite) und entläßt so wieder eine Fotografie in die Welt der Abbildungen.

Isabel Czerwenka-Wenkstetten

Isabel Czerwenka-Wenkstetten zeigt Arbeiten aus ihrem Projekt CON-TEXT. Die Idee zu diesem Projekt entstand aus der Beobachtung der identitätsstiftenden Funktion von Bildern, die in den letzten Jahren zu einem Boom von DigitalCollagen-Anbietern führte. Die Künstlerin nimmt dieses Thema auf. Es können bei ihr Fotocollagen, digital bearbeitet, aus persönlichen Bildern in Auftrag gegeben werden, die mit medialen Bildern verbunden werden. Die Künstlerin komponiert ein persönliches Panoptikum ihrer Klienten, Bilder, die das Selbstverständnis der auftraggebenden Person formulieren „ wie ein tragendes Gewebe“. Ausgestellt wird ein solches Bild in Gemeinschaft mit einer Fotografie des Raumes, für den es geschaffen wurde und einer Fotografie, die das Bild an seinem vorgesehenen Platz zeigt.

Cynthia Schwertsik

Geboren, nicht gemacht – die Negation dieser conditio humana durch die Entwicklung der Biotechnologien und was dies für die persönliche Identität zukünftiger Menschen bedeuten mag, bildet den Hintergrund für die neueren Arbeiten von Cynthia Schwertsik. In der Serie „blank“ verwendet die Künstlerin Fotografien eines neugeborenen Kindes, wie dieses gebadet, eben aus dem Wasser gehoben wird. In der digitalen Bildbearbeitung werden über das Kindergesicht die individuellen Züge verblassende Schichten gelegt. Es entsteht so eine entfremdende, das Gesicht in letzter Konsequenz auslöschende Maske, die der Bildlichkeit ein Nicht-Bild gegenüberstellt, an die Stelle eines für unsere Emotionalität zentralen Inhaltes einen Nicht-Inhalt setzt. Diese Maskierungen stellen ein zur Bilder überlagernden Fotomontage inverses Prinzip vor, eine Art „negative Collage“, so die Künstlerin, durch die unser Sehen an dem Punkt irritiert wird, wo starke emotionale Vorerwartungen im Spiel sind.

Christian Rupp

Die animierten Fotomontagen interaktives Selbstportrait und Freundeskreis von Christian Rupp thematisieren Fragen persönlicher und sozialer Identität, ihrer Konstitution in Interaktionsprozessen. Das genetische Selbstbild einer Person entsteht nicht in einsamer Selbstreflexion, sondern ist abhängig von den Personen, mit denen sie interagiert – dieser Umstand in das Format des Selbstportraits übertragen, führt zum „interaktiven Selbstportrait“. Wie bei der Erstellung eines Phantombildes kann der Bildbetrachter in interaktiven Transformationen Ausschnitte des Gesichtes in der Art einer „Variation über ein Grundthema“ austauschen – ein Puzzlespiel, in dem sich immer verschiedene Aspekte der Person Christian Rupp gleichzeitig zeigen, jedoch nur, indem andere verborgen werden, und für das es kein abschließendes Ergebnis gibt. Das Transformationssystem dieser Animation basiert auf der weitgehenden Deckungsgleichheit der zugrunde gelegtenPortraitfotos; es setzt als „eigentliches“ Prinzip der Identität das Bezugssystem der im Wandel der Zeit gleich bleibenden Merkmale einer individuellen Physiognomie ein. Ein analoges Schema zeigt sich in der Arbeit „Freundeskreis“: die Person des Künstlers manifestiert sich hier als Achse einer Drehbewegung, die den Kreis der Freunde als solchen konstituiert. Der „Freundeskreis“ existiert nur in der Interaktion: der Bildbetrachter schließt den Kreis um sich selbst, indem er interaktiv in das Bezugssystem des Künstlers tritt.

Martina Tscherni

Die von Martina Tscherni in ex sampling gezeigten Arbeiten sind Teil einer Portrait-Serie und einer Serie von Selbstportaits. Ausgangsmaterial sind jeweils Automatenfotos, die digital nachbearbeitet und mit verschiedenen Bildebenen überlagert werden. Die Gesichter der Portraitierten werden durchscheinend von mikro-biologischen Strukturen überblendet. Sie durchleuchten vergleichbar einem Röntgenbild die Außenansicht des Menschen und bilden das „Muster“ einer entpersönlichten Innenansicht. Den derart durchdrungenen Menschen-Bildern wird jeweils ihre „gesichtslose“ Version (das verwendete Bild mikroskopischer Biostruktur) gegenübergestellt, was den Aspekt der wissenschaftlich- medizinischen Perspektive auf den Menschen im semantischen Zusammenspiel beider Bildebenen der Montage verstärkt. Das Bild der biomorphen Struktur präsentiert sich als das ursprünglichere, als Einblick in eine „fundamentale“ Wirklichkeit. Diese szientifische Perspektive wird wertfrei, jedoch in ihren Möglichkeiten keineswegs als eine Enträtselung vorgeführt: unvermittelt, fast gespenstisch erscheint der Mensch in diesem Bild. Sein Gesicht ist eine unbegreifliche Re- Realität. Das Motiv des „essentiellen“ Musters ironisch weiterführend, zeigt sich die Künstlerin in ihrer Selbstportraitserie „polka-dots“ als Radfahrerin verkleidet, das Portrait bis zur Unkenntlichkeit von dem Muster des „Polka-Dot-jersy“ (…das Trikot des besten Bergfahreres bei der Tour de France) überlagert.

Helmut Grill

Von Helmut Grill werden Bilder aus der Serie „astarte“ gezeigt. Die phönizische / westsemitische Gottheit Astarte ist eine mit dem Venusgestirn assoziierte Kriegs- und Fruchtbarkeitsgöttin, die der babylonischen Ishtar entspricht. Das doppelte Prinzip, das sie verkörpert, wurde in der griechischen Mythologie auf die Gottheiten Ares und Aphrodite aufgeteilt. In der gegenwärtigen Medienkultur finden sich die beiden Gegensätze in einer nivellierenden Weise wieder miteinander verschmolzen. Dies wird im Zyklus „astarte“ mit einem kritischen Blick betrachtet. Die astarte-Bilder sind digitale Collagen, die immer demselben Aufbauprinzip gehorchen: im Vordergrund Frauenbilder, die repräsentieren, was sich im Internet am Beste verkauft: virtueller Sex. Im Hintergrund Szenen von Krieg, Verwüstung und Gewalt, so wie sie alltäglich Schlagzeilen machen. In ihrer gemeinsamen Inszenierung und ästhetischen Verschmelzung werden Krieg und Sexualität in seichte Gesten überführt, in oberflächliche, Schaulust befriedigende Ausflüchte, womit der Künstler die mediale Vermittlung und Wahrnehmung von Realität und ihre Ersetzung urch leicht verdauliche Bilder thematisiert. Grill bezieht sein Bildmaterial aus Fernsehen und Inter et. Er arbeitet mit „Online“-Bildern, die die Frage nach ihrer Authentizität aufwerfen, und setzt diese in neuen Bezügen zu einer Hyperrealität zusammen. Die resultierenden Bilder muten in ihrer Art irgendwie vertraut an, sie entziehen sich jedoch vorgefertigten Interpretationsmustern. So lassen sich auch die über die Frauengestalten gelegten handschriftlichen Texte, die auf den ersten Blick eine „Lesbarkeit“ des Bildes suggerieren, nicht entziffern. Verborgen bleibt, wie und was sie codieren. Der Betrachter wird zurückgeworfen auf eine Vielfalt möglicher Interpretationen.

Claudia Maria Luenig

Claudia-Maria Luenig arrangiert in ihren Collagen/Montagen Frauenbilder als symbolische Konfigurationen, die das Frauenbild als öffentliches Gut (Heiligenbilder) bzw. als Modell einer für jedermann käuflich Ware (Animationsbilder aus dem Bereich der Prostitution, Models, Schaufensterpuppen u.a.) gegenüber dem bildlosen Dasein der Frau als „Hausfrau“ thematisieren. Madonnenbildern werden die Umrisse von Animationsdamen überlagert, dem Portraitfoto einer Schaufensterpuppe die Umrisse der Madonna mit Kind, usw.. Traditionelle Hausfrauenarbeit zitierend ist der Umriß oftmals gestickt. Zentral für das Verständnis von Luenigs Arbeiten ist der Begriff des Begehrens, die Dialektik von Begehren und Besitz in ihrer Bedeutung für die Bildgebung des Weiblichen in einer traditionell männlich bestimmten Kultur. Die „Hausfrau“ findet in ihr keinen Zugang ins Symbolische. Ihr fehlendes Bild verweist auf das an Männer gerichtete alttestamentliche Begehrensverbot gegenüber fremdem Besitz, darunter auch „deines Nächsten Weib“. Die verheiratete, dem Besitz an Haus und Hof zugeordnete „Hausfrau“, für sie gilt, was auch generell gilt: was einem bereits gehört, kann man nicht begehren, was einem Anderen gehört unterliegt dem Begehrensverbot. In diesen Koordinaten richtet sich das Begehren an Modell-Wünschen aus, es evoziert Ideale, Musterbilder und stereotype Schemata. Frauen verbleiben in einer Form der Identifikation mit dem Bild, die letztlich zum Austausch führt. Luenig stellt diesen „Skandal auf symbolischer Ebene“ in ihren Arbeiten dar, indem sie Frauenbilder in einer obszön anmutenden Syncretion von christlicher Ikonographie, Modell- Bildern aus der Sphäre des Käuflichen und hausfräulicher Stickerei entwirft.

Christian Punzengruber

In den Arbeiten von Christian Punzengruber werden Erlebnisse des aufmerksamen, konzentrierten Hinsehens in das fotografische Bild durch die Technik der Mehrfachbelichtung eingetragen. Die durch je drei Belichtungen vor Ort entstandenen Bilder entfalten eine komplexe, dreidimensional anmutende Tiefenstruktur. In ex sampling ist Punzengruber durch Aufnahmen von in der Natur aufgefundenen, bodennahen Strukturen vertreten. Die Schichtungen der durch dreifache Belichtung generierten Mehrfachbilder erscheinen derart verschränkt, dass sie sich räumlich nicht aufschlüsseln lassen. Das Auge wird in seiner gewohnten Analytik verwirrt, zugleich schafft es eine ästhetische Reorganisation des Bildraumes, durch welche die Wirklichkeit der abgelichteten Objekte und damit die Verweis- und Abbildfunktion des fotografischen Bildes zum Thema wird.

Christiane Spatt

Christiane Spatt ist in der Ausstellung mit ihrer Arbeit „spick and span“ vertreten, bestehend aus drei getragenen, mit Buttons versehenen Kleidern. Motive der Anstecker sind „Schmuckstücke“, größtenteils aus dem persönlichen Fundus, die einen bestimmten Zeitgeist, eine Mode, Kultur repräsentieren und aufgeladen sind mit Erinnerungen und Assoziationen. Die Schmuckstücke werden als Foto in eine aktuelle Form gebracht – in die des Buttons – und eine größere Anzahl davon thematisch gruppiert auf den Kleidern angebracht. So entsteht eine Diskrepanz zum Wert des ursprünglichen Schmuckstückes. Die Kleidungsstücke funktionieren als Präsentationsflächen.

Brigitte Konyen

In den Foto-Flechtbildern von Brigitte Konyen steht der Prozess des Erinnerns, die „Montage des Erinnerns“ im Vordergrund. Die Montage des Erinnerns wird handwerklich als Flechtwerk von in fragmentarische Teile zerschnittenen Fotografien (größtenteils persönliche „Erinnerungsfotos“) vorgeführt. Struktur und Ordnung der entstehenden Bilder zeigen sich als Ergebnis einer Reorganisation, die in ihrer Art offen ist für variable Zusammensetzungen und Bezüge der Bildinhalte.

Elisabeth Wörndl

Elisabeth Wörndl ist vertreten mit Arbeiten aus den Serien „Vistas“ und „Familiar Waters“. Für „Vistas“ wertet die Künstlerin Fotografien von ihrem Aufenthalt in Mexico City aus. Montierte Fotografien werden zu albtraumhaft visionären Stadtbildern zusammengefügt, in denen Tag und Nacht aufeinander treffen und der urbane Raum wie ein monströser Organismus erscheint.„Familiar Waters“ ist ein Zyklus digitaler Collagen, für den die Künstlerin Bilder ihrer Heimatlandschaft, die sie eingehend fotografisch erforschte, sowie Abbildungen von Menschen, Tieren und Dingen verwendet, die dort beheimatet waren und sind. In der Bearbeitung und Montage dieser Ur-Bilder verdichtet die Künstlerin die Welt ihrer Kindheit zu fiktionalen Bildern.

Gerhard Leixl

Christoph Aigner

Klanginstallation

Teil der Ausstellung ex sampling ist eine für den Ausstellungsraum konzipierte, das Thema der Collage/Montage weiterführende Klang-Installation. Sie umfaßt:

  • eine Toncollage von Elisabeth Penzias, die sich auf die Arbeiten von Ilse Akelei Sell und Elisabeth Wörndl mit einer Rekontextualisierung der „Stadt-Unterseite“ bezieht (was wahrgenommen wird, wenn wir bewußt gar nichts Bestimmtes zu hören meinen)
  • eine akustische (Re-)Montagen der mit dem Prinzip der Text-Collage arbeitenden soziologischen Untersuchungen von Ulrich Schönbauer und Norbert Bacher in künstlerischer Zusammenarbeit von Gina Mattiello (Performerin, Sprache/Gesang), Jorge Sánchez-Chiong (Komponist und turntables-Künstler) und Josef Novotny (elektronische Musik, Improvisation und Komposition).

Ulrich Schönbauer (Sozialforscher bei der Arbeiterkammer Wien) und Norbert Bacher (Geschäftsführer von 4con – Sozialforschung und Projektentwicklung, Musiker) entwickelten zu Beginn der 1990er Jahre eine qualitative Analysemethode, die der Formfindung gesampelter Musikstücke näher steht als traditionellen (mitteleuropäischen) Ansätzen der Sozialforschung. In ihrem Projekt „Order from Noise“ – Strukturbildung durch Collagierung setzen Bacher und Schönbauer Methoden der Text-Collage analytisch ein. Das Prinzip der Strukturbildung durch Collagierung wird von den Musikern unter Verwendung des O-Ton-Materials (Interviews = „Noise“) ins Akustische übertragen und mit musikalischen Mitteln dargestellt.

Order from Noise

Foucault im Schädel, Fortran 5 in den Ohren und die objektive Hermeneutik unverdaulich wie ein Stein im Magen war es an der Zeit: Move your ass and your mind will follow. Wir führen rund 90 Tiefeninterviews in ganz Österreich. 90 Menschen rekonstruieren ihren Berufsverlauf und konstruieren dabei ihr Berufs-Subjekt. Die MCs werden transkribiert, mehr als 1500 Seiten Ausgangsmaterial liegen vor. Was tun? Erstmal Chelsea, Bier. Dann in die Szene Wien: Renegade Soundwave. Sie haben ihre Stromgitarren weggeschmissen und: sampeln wie irr! Genau! Am späteren nächsten Vormittag sitzen wir vor dem Bildschirm und beginnen ein Spiel mit noch unklarem Verlauf und Ausgang. Legen, mit dem Programm Ami-Pro jetzt möglich, Textschicht über Textschicht, Biografie über Biografie, suchen und identifizieren gemeinsame Strukturmerkmale in der biografischen Konstruktion, zerlegen sie und sampeln sie – über mehrere Zwischenschritte – zuGrammatiken (rhythmischen Mustern) und schließlich zu Arbeitsmarkt-Subkulturen oder Typen (Songs). Das Ergebnis ist eine Konzept-Studie mit einer 17 teiligen Typologie. Wir scheißen auf den wissenschaftlichen Begriff der Wahrheit. Was stimmt, stimmig ist, passt. Die wahren Entscheidungen fallen im Kopf des Lesers und auf dem Markt wissenschaftlicher und politischer Diskurse. Das genügt.“

Norbert Bacher / Ulrich Schönbauer