XII. eopictureNight10+5
5. September 2012

Bernhard Gál gal@bernhardgal.com & Belma Beslic-Gál b_@belmabeslic.com: Sterngucker – Eine audiovisuelle Verräumlichung des Sonnensystems“ http://www.bernhardgal.com/sterngucker.html

Sagittarius A* ist der Name eines riesigen Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße, und der Ausgangspunkt unserer Reise. Von hier nehmen wir Kurs auf unser Sonnensystem und statten allen Planeten (und einigen ihrer Monde) einen Kurzbesuch ab. Dabei werden die Möglichkeiten der digitalen Fulldome-Kuppelprojektion nach künstlerischen Maßstäben ausgereizt, um etwa Perspektiven, Nah-aufnahmen und Umdrehungsgeschwindigkeiten darzustellen, die in herkömmlichen Planetarium-Shows wohl kaum Platz finden. Die Ausblicke von den jeweiligen Himmelskörpern auf den sie umgebenden, sich immer anders darstellenden Sternenhimmel zeigen auch die Beschränktheit der eigenen irdischen Perspektive. Konzeptueller Ausgangspunkt sind verschiedene astronomische Eigenschaften der Him-melskörper unseres Sonnensystems (Umlaufbahnen, Eigenrotationen, Masseverhältnisse). Diese Daten werden in musikalische Parameter umgewandelt und gemeinsam mit einem ausgeklügelten Reiseplan zur Grundlage für eine 37-minütige audiovisuelle Komposition.

– Welche Möglichkeiten für künstlerische Präsentationen bietet ein Planetarium?
– Wie viele Monde hat Merkur?
– Wie klingt ein Schwarzes Loch?
– Was tat Gott eigentlich ab dem 8. Tag?
– Was ist ein Sterngucker-Baby?

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Joanna Pianka joanna@300dpi.at Agora

Agora beschäftigt sich mit der direkten partizipativen Stadtteilerneuerung in Wien. Als Gebiet wurde der wenig frequentierte und aussterbende Vorgartenmarkt im 2. Wiener Gemeindebezirk ausgewählt. Im Rahmen der Agora Marktbiennale wurde im Frühjahr 2010 ein Marktstand besetzt und Vorort mit Part-nern gearbeitet. Seit 1974 versucht die Gebietsbetreuung in Wien durch Aktivierungsumfragen und Diskussionsrunden die Bevölkerung in Planungsprozesse miteinzubeziehen. Dabei ist die Kontaktauf-nahme und das Verständnis von Raum bzw. die Kommunikation zwischen den Laien und Experten das größte Problem. Agora ist der Versuch, einen direkten zeitlichen und räumlichen Bezug der Anrainer zu ihrem Ort zu schaffen, indem sie Planungsprozesse in Echtzeit und Vorort nicht nur miterleben, sondern auch mitgestalten. Der Schwerpunkt liegt auf der Aufrechterhaltung von positivem Feedback und En-gagement, welches nach einer Aktivierungsphase von außen zum Selbstläufer werden soll. Doch auch hier ist der erste Schritt, die richtige Kommunikationsform zu finden.

– Welche Methoden erleichtern das Begreifen von Planungsprozessen bei Anrainern?
– Wie erreicht man ein öffentliches Verständnis für 3rd Places (nach Ray Oldenburg)
– Welche Kommunikationsmethoden von Architekten/Planern sind bei Laien zum Scheitern verur-teilt?
– Welche Rolle sollte die Regionalpolitik als Schnittstelle kleinerer Planungsprojekte übernehmen?
– Was bedeutet für euch persönlich, einen Stadtteil selbst zu planen?

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Alexandra Gruber grubcom@gmail.at Tell your (hi)story! – Multiplying memories through (new) media

Multiplying memories through (new) media Ist ein europäischer Workshop, veranstaltet von Radio Dreyeckland im Schwarzwald Ende Oktober, an dem ich für Radio Augustin teilnehmen werde. Ziel ist es (Lebens-) Geschichte/n zu erzählen, via Medien zu verbreiten, gesellschaftliche Macht-verhältnisse zu hinterfragen, Medien zu demokratisieren, öffentliche Diskussionen anzuregen und Bür-ger_innen zu ermächtigen IHRE Geschichte zu schreiben. Mein Ansatz ist, aufbauend auf Geschichte & aktuellem Stand der „Oral History“ neue Wege zu beschreiten: Konzentration auf Wendepunkte im Leben; was passiert, wenn ich/wir die sogenannten „Mächtigen/Staatsgewalten/Autoritäten…“ ignoriere/n und meinen/unseren Weg wähle/n; welche Hilfen, Werkzeuge, Erfahrungen können wir mitnehmen, was wird in Zukunft nicht mehr gebraucht; wie können wir dieses Wissen vermitteln?

– Welche Fragen machen Sinn?
– Ist das Individuum so wichtig?
– Je mehr Geschichte/n wir erzählen, umso mehr nähern wir uns der sogenannten Wahrheit an: Wie kommen wir von der Quantität zur Qualität?
– Wie könnte eine neue Form von „Oral History“ für´s Radio aussehen?
– Wer kennt Projekte für das Archiv von PPiSW?

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Aiko/Kazuko Kurosaki: kazuko.kurosaki@chello.at Der Selbstmord der Menschheit? Ohnmacht und Verantwortung http://aikokazukokurosaki.com / http://www.labfactory.at

Der sozial- und umweltkritischer Ansatz ziehen sich wie ein roter Faden in den Arbeiten von Aiko/Kazuko Kurosaki durch und haben konsequenterweise zu der „Flashmob“-Performance am 8. Aug. 2012 geführt – es stellt sich hier nicht die Frage nach dem „wie“, sondern vielmehr um die Steigerung der Effektivität solcher Aktionen in der Zukunft.

– Meine Verantwortung als Künstlerin – “Es ist keine Zeit mehr für persönliche Eitelkeiten” – was für eine Welt hinterlassen wir unseren Kindern?
– Politische Kunst? “Das reine Aufzeigen der faktischen Missstände in der heutigen Welt ist in der
Gegenwartskunst nicht mehr ausreichend ” (Zitat Thomas J. Jelinek) –
– Welche Strategien sind erfolgreich? Geht man in die Peripherie oder geht man ins Zentrum
(der Macht)?
– Was ist dann der Erfolg?
– Fortsetzung angedacht in Brüssel – wer möchte mitmachen?

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Michael Endlicher michael@endlicher.at Kritikbilder http://www.endlicher.at/new/bilder.php?lng=de&id=2

In den Kritikbildern (2000–2004) wurden Kunstkritikzitate „vermalt“, die Theorie gleichsam beim Wort genommen, wobei jeweils der Text die Gestaltung des Bildes vorgab. Die Autoren der Zitate blieben anonym, die typografische Gestaltung setzte primär auf Schablonen.

Das Prinzip lässt mich nicht los, das Potential der Idee scheint nicht ausgeschöpft zu sein – und dennoch: seit damals sind keine Kritikbilder mehr entstanden.

– Was empfinden Sie angesichts der Kritikbilder?
– Wie wirkt das Konzept auf Sie?
– Können Sie sich vorstellen, dass sich neue Kritikbilder konzeptuell öffnen – z.B. durch Zusammenarbeit mit AutorInnen, die gezielt für Kritikbilder schreiben?
– Wären Schreibende an so etwas interessiert?
– Und hat dieses Bild jetzt das letzte Wort?

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Mia Legenstein / Irschitz Oliver miaLegenstein@gmx.net Yes2No http://www.sieclelibre.athttp://www.peyote.cc

„Yes2No“ ist ein Plädoyer für eine freie, soziale, humanitäre Gesellschaft, die umweltschonend agiert.
Das Rad, in dem essentielle Güter teurer und Statussymbole durch inhumane und umweltzerstörerische Produktion billiger werden, läuft unaufhörlich weiter. Die Konsumwelt suggeriert uns vermeintlichen Wohlstand und Glück. Demokratie wird vom Kapitalismus persifliert. Die PolitikerInnen agieren wie Marionetten, um ein System aufrecht zu erhalten, welches schon längst obsolet geworden ist. Anstatt uns einschüchtern zu lassen, wollen wir auf- und für ein besseres System einstehen. Das gute Leben bejahen, indem man zu gewissen Dingen und Situationen „Nein“ sagen kann.

Eigener blog und fb-seite für das Projekt werden Mitte September 2012 online gestellt. Ab Ende Sep-tember 2012 werden wir ein Video im Internet als virual kursieren lassen. Anfang November wird es im peyote office eine Podiumsdiskussion mit anschließender Vernissage geben. Von da an wird das Video und die url des Blogs auf 3 Screens von diesem prominenten Spot (Projektionsfläche auf die Mariahil-ferstraße) während der gesamten Vorweihnachtszeit (eventuell noch im Jänner bis zum Ende der Soldes) ausgestrahlt. Am Ende wird es mehrere Texte (Bericht, Essay, etc.) und eine Finissage mit Dis-kussionsrunde geben. Ziel ist es, eine vernetzte Community zu schaffen und die Anregung diese Art des public space zu nutzen, damit Botschaften so viele Leute wie möglich erreichen.

– Ist die in der Geschichte transportierte Aussage zur Entscheidungskraft eines Individuums sowie der Masse überhaupt verständlich?
– Wie können wir dieses Projekt in eine Richtung bringen, die zu konstruktiven Lösungsansätzen führt und nicht nur eine Anti-Haltung darstellt?
– Welche Persönlichkeiten fallen Euch ein, die dieses Projekt in unterschiedlicher Weise (Podium, …) unterstützen könnten?
– Mit welchen Netzwerken wäre es besonders wichtig sich zu connecten?
– Ist Nacktheit in diesem Video für die Aussage relevant oder vollkommen überflüssig?
– Wäre es nicht besser die dargestellte Person als androgynes Wesen zu zeigen?

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Marina Richter bauermarina@yahoo.se Desnobbing Austria Blog http://marinarichter.net/

Desnobbing Austria ist ein Blog der anderen Art, der Überblick über die Kunst- und Kulturereignisse Österreichs (zur Zeit im Raum Wien, Salzburg, Linz und Niederösterreich) in drei Sprachen verschafft. „Entsnobben“ sollte man sich selbst in Bezug auf vorprogrammierte Meinungen darüber, was „bedeu-tende“ und „unbedeutende“ Kunst ist. Ich möchte aber vor allem Touristen nicht nur kommerziellen Inhalt bieten, sondern auch die Möglichkeit österreichische Künstler kennenzulernen, in dem ich Konzerte, Performance, Ausstellungen und wenig bekannte Events empfehle. Offene Fragen dazu sind:

– Welche Informationen sind, Eurer Erfahrung nach, am schwierigsten beim „Kultursurfing“ zu fin-den?
– Wie lang/kurz sollte ein Online-Bericht über Ausstellungen/Performances usw. sein?
– Braucht Ihr Hilfe bei der Zeitplanung bezüglich Kulturtourismus und was möchtet Ihr auf einem Reisekulturportal sehen/finden?
– Wie denkt Ihr über einen Mix in der Berichtserstattung von professionellen Urteilen aus Fach-kreisen und Meinungen aus dem Publikum?
– Habt Ihr Angst vor Kommerzialisierung oder ist das eine willkommene Realität?

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Ronald Wytek (Schönwasser) r.wytek@schoenwasser.at „Wohnst du noch oder lebst du schon? Das Projekt Schönwasser stellt sich vor…“ http://www.keimblatt.at/cms/

Der Verein Keimblatt hat sich mit dem “Lebens- und Innovationsraum Schönwasser” eine große Vision zum Ziel gemacht: Wir schaffen eine regionalverbundene und breitenwirksame Plusenergiesiedlung mit Innovationspark für langfristig 150 Menschen. Damit vereinen wir Nachhaltigkeit und hohe Lebensquali-tät. Wir suchen weitere SiedlerInnen jeden Alters, die in leistbaren Mehrfamilienhäusern im Bezirk Neu-siedl/See (Zurndorf) ‘wohnen und wirken’ wollen. An die Bedürfnisse der SiedlerInnen angepasste Ge-meinschaftseinrichtungen (z.B. Teich, Car-Sharing, Raum der Stille, Sauna) bieten Vielfalt und facet-tenreiche Möglichkeiten der Begegnung. Für jene, die sich auch beruflich niederlassen wollen, ist ein Innovationspark geplant. Biologische Pachtflächen ermöglichen ‘ein Gärtnern vor der Haustüre’ und das angrenzende Naherholungsgebiet lädt zum Spazieren ein.

Ist Utopie die Grundlage jedes Protests – und wenn ja, wie geht man mit dem Problem in einer scheinbar post-utopischen Welt um? (Fragebogen)
Kann sich jede Protestbewegung neu und frei definieren oder führt die Notwendigkeit der Wiederer-kennung zur permanenten Reproduktion von vorhandener Protestästhetik?
Welche Problematiken bietet die Schaffung von sozialen Räumen als Plattform der Auseinandersetzung und der selbstständigen Wissensproduktion und wie kann man diesen begegnen? (freie Universitäten, Unabhängige Projekte, fehlendes Engagement, fehlende Ressourcen, etc..)
Was bedeutet der Anspruch interdisziplinär (künstlerisch – wissenschaftlich) zu arbeiten und wie kann man dem gerecht werden?
Was kann ein Projekt wie unseres im Feld des Protests erfüllen? (Prozess – Ausstellung)

-Wie stelle ich mir ein kindgerechtes Wohnen vor?
-In welcher Wohnsituation und in welchem Umfeld möchte ich alt werden?
– Welche Unternehmen passen in das ‚Öffentliche Zentrum‘ von Schönwasser? Wie können Sie angesprochen werden?
– Wo und wie kann Schönwasser werdende oder junge Familien erreichen?
– Wer könnte sich noch für Schönwasser als Lebensmittelpunkt interessieren?

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Anna Artaker A.Artaker@akbild.ac.at und Meike S. Gleim ATLAS VON ARKADIEN

ATLAS VON ARKADIEN ist ein Forschungsprojekt, das von zwei unvollendeten Vorhaben des frühen 20. Jahrhunderts ausgeht. Einerseits von Walter Benjamins „Passagenwerk“, einer Geschichte des 19. Jahr-hunderts, die in erster Linie aus Zitaten besteht („Methode dieser Arbeit: literarische Montage. Ich habe nichts zu sagen. Nur zu zeigen.“ W. Benjamin). Andrerseits von Aby Warburgs „Mnemosyne Atlas“, einem Bilderatlas mit dem Warburg das vielfältige Weiterleben der Antike in der europäischen Kultur anschaulich machen wollte.

Der ATLAS VON ARKADIEN strebt eine zweifache Übersetzung des „Passagenwerks“ an: erstens, indem er für die von Benjamin behandelten Motive des 19. Jahrhunderts ins späte 20. Jahrhundert überträgt, und zweitens, indem er nicht Zitate montiert, sondern Bilder (daher der Bezug auf Warburg). Endergebnis ist eine Ausstellung sowie ein Bilderatlas.

– Lässt sich ein Foto beliebig mit Bedeutung aufladen?
– Wie lesen, interpretieren oder verstehen wir ein Foto oder Bild, dessen Kontext uns unbekannt ist?
– Was verstehen wir unter Bildsprache, wie funktioniert sie?
– Kann man diese Frage ohne Worte, mit visuellen Mitteln anhand von Bildern beantworten?
– Ist es möglich, komplexe gesellschaftliche oder politische Verhältnisse in Bildern auszudrücken?
– Leisten Bilder hier anderes als Worte? Wenn ja: was?
– Wovon gibt es keine Bilder? Wie lässt sich Unsichtbares sichtbar machen?
– Was soll unsichtbar, bilderlos bleiben?
– Was bedeutet künstlerische Forschung?