VII. eopictureNight10+5
Mittwoch, 30.6.2010

Stefan Fuchs st.fux@gmx.at st.fux – Objektkunst
Geb. 1972, Autodidakt http://fux.findig.at
Stichworte zu meinen Arbeiten: [Suchen, Sammeln, Ordnen] [Materialität, Oberfläche, Patina] [Gedankenspiel, Ideenfindung, Zufall] [Bewahren, Wiederverwerten, Aufwerten] [Spiel, Crossover , Ironie]
Noch bis 10.7. “In den Ritzen der Zeit”, Galerie Rytmogram, Bad Ischl
Nächste Ausstellung in Wien: “Räumlichkeiten und andere bestimmende Faktoren”, 19.11.2010 Galerie Vor Ort
– Zu den Objekten: Wo sind meine Objekte Ihrer Meinung nach in der Kunst (Vergangenheit und
Gegenwart) verortet?
– Welche Personen im Kunstgeschehen könnten sich für meine Arbeiten interessieren?
– Zur Installation „Spieltriebe“: Wo können Sie sich einen weiteren Aufbau der Spieltriebe vorstellen?
– Zum geplanten Projekt „Das verpackte Zimmer“: Welcher Kunstraum o.ä. käme für die Realisierung
dieses Projekts in Frage?
– Allgemein: Welche Tipps möchten Sie mir sonst noch geben?

Romana Hagyo mail@hagyo.at Projekt Standard Life – Living Standard
Das Projekt ist als fortlaufende Auseinandersetzung in visueller und verbaler Sprache mit Möglichkeiten und Grenzen des Lebensraumes Großwohnsiedlung unterschiedlicher europäischer Städte konzipiert. An den jeweili-gen Orten produziere ich Fotoserien, mache Gesprächsangebote und dokumentiere die Gespräche in Form von Toninstallationen oder Radiofeatures und biete Workshops an. Ich setze mich mit meinen eigenen Wahrnehmun-gen der Orte, mit den BewohnerInnen und Interessierten aus diversen Kontexten, sowie mit Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Raumplanung und Soziologie auseinander. Die Intention ist, dass Menschen, die in unter-schiedlichen Wohnformen leben und in verschiedenen Disziplinen an dem Thema arbeiten, ihre Gedanken in den Präsentationsveranstaltungen austauschen. Das fortlaufende Projekt wurde (anfangs gemeinsam mit Annette Munk, Berlin) seit einigen Jahren an folgenden Orten entwickelt: Tabor/CZ, Rechlovice /CZ, Bratislava/SK, Kra-kau/PL, Stettin/PL, Wien/A, Berlin/D, Hamburg/D, Erfurt/D, Meiningen/D. http://www.hagyo.at/standard/
– Welche Position nehmen Kunstschaffende als „Fremde“ in einem Gastland ein, wie kann ich verhindern, meine eigenen Vorurteile und die des Publikums zu bestätigen?
– Wie könnte im Rahmen von künstlerischen Projekten eine Praxis der Teilnahme gestaltet werden, die vermeidet von einem imaginären „Wir“ der Beteiligten auszugehen, Platz für Unterschiedlichkeit bietet und Didaktik vermeidet?
– Wie können partizipatorische Projekte so konzipiert werden, dass sie nach außen hin vermittelbar sind und nachhaltige Wirkung haben? In welcher Form können die Teilnehmenden profitieren?
– Wie entsteht das Bild von der „guten/schlechten Wohnung“, wer trägt wie zu dessen Entstehung bei? Welche raumbezogenen Bedürfnisse könnten durch Änderungen der baulichen Gegebenheiten befriedigt werden, welche durch Veränderungen der Wohnleitbilder und der sozialen Strukturen?

Markus Schmidt und Camillo Meinhart markus.schmidt@idialog.eu Synthetische Biologie im Film: „Bio:Fiction“ Science-Art & Filmfestival www.bio-fiction.com.
Synthetische Biologie könnte in naher Zukunft unser Leben und unseren Alltag maßgeblich verändern. Synthetische Biologie ist der Versuch künstliches Leben zu erzeugen, Erbgut zu verstehen und es im Gegensatz zur klassischen Gentechnik nicht zu manipulieren sondern von Grund auf neu zu konstruieren. So revolutionär dieser Zweig der modernen Biotechnologie ist, so gering ist bisher sein Bekanntheitsgrad. Um einer verzerrenden und einseitigen öffentlichen Wahrnehmung vorzubeugen und positive wie negative Aspekte der Synthetischen Biologie zu kommunizieren haben wir Bio:Fiction ins Leben gerufen. Bio:Fiction will als Wissenschafts, Kunst und Filmfestival einen breiten öffentlichen Diskurs anstossen, Wissenschafter, Kulturschaffende und Laien zusammenbringen. Neben Filmscreenings, Podiumsdiskussionen und Lebenden Kunstobjekten streben wir durch das Festival eine breite mediale Präsenz an, um einem – unserer Meinung nach – wichtigen Thema die nötige Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen.
– Welche Assoziationen weckt „Synthetische Biologie“ bei Ihnen?
– Was sollte Biotechnologie machen dürfen, was nicht?
– Sollte diese Technologie frei verfügbar werden?
– Wo sehen sie Chancen, wo Risken?
– Finden Sie es sinnvoll, komplexe wissenschaftliche Inhalte über Kunst/Kulturveranstaltungen zu
kommunizieren?

Elise Penzias elisabeth.penzias@chello.at Den Text im Ohr – das Ohr im Text?
Meine Arbeit sehe ich als einen Prozess, der nach dem besten, dem Königsweg der Vermittlung von Kunst sucht, manchmal auch von Kultur, von Technik oder Natur. Die Kunst ist dabei die größte Herausforderung. Kann man den Besuchern durch Worte/Pausen/Geräuschen und Klang einen Begriff davon geben, was sie von der Kunst “haben” und wie sie diese unendlich spannende Beziehung an- und eingehen können? Was ist meine Arbeit? Das Kunstwollen und das “Davon-nehmen-können” durch Hörtexte miteinander zu verbinden. Auf dieser Audio-Schiene Kunst und Kultur zu vermitteln ist ein Projekt im permanenten Progress.
http://www.eop.at/datenbank/personen/epenzias/
– Bringen mich Hör- Geschichten “auf den Weg”?
– Sind reflektierende Fragen ein Impuls?
– Helfen Klänge und Geräusche die Metapher Zeit zu übertragen?
– Welche Fragen helfen “denken” im Sinne Joseph Beuys`?
– Wann hör ich nicht mehr hin?

Ortwin Rosner ortwinrosner@yahoo.de Adornos Augen
„Adornos Augen“ ist eine Videomontage, die sich mit der Kunstphilosophie Adornos auseinandersetzt, indem sie deren Gehalt optisch in Form von in einander montierten Zitaten, Fotos und Filmausschnitten reflektiert. Natürlich geht es dabei nicht nur um das Geheimnis der Kunst, sondern um die Frage nach dem Rätsel des Lebens über-haupt, die sich darin ausspricht. Schließlich sieht man aber dem Adorno-Rezipienten, der die Montage gemacht hat, quasi beim Denken zu, man sieht quasi in sein Hirn hinein, sieht, wie der Assoziationsfluss in seinem Gehirn abläuft, der Film ist nichts anderes als die authentische optische Wiedergabe dieser Assoziationsketten, der Bil-der im Kopf
– Suche nach einer Aufführungsgelegenheit
– Juristische Frage: Ist aufgrund der Hinein-Montage von urheberrechtlich geschütztem Filmmaterial eine öf-fentliche Aufführung überhaupt legal oder muss ich das eher im Geheimen veranstalten?
– Frage nach der Aktualität Adornos in einem postmodernen, hedonistischen Zeitalter, das die Suche nach der „Wahrheit“ oder „Authentizität“ verabschiedet hat und in dem seine Philosophie als „überholt“ abgetan wird. Für wen spielt Adorno noch eine Rolle oder wer beschäftigt sich noch mit ihm und warum?
– Was ist „Wahrheit“, was ist „Erkennen“, was ist „Authentizität“, wie kann Kunst „Authentizität“ schaffen?
– Was ist das Geheimnis, was bedeuten Augen für dich?

Ruth Ranacher ruth.ranacher@gmx.at SCHNEEWITTCHENPSYCHOSE – zwischen Wahrheitsbeschwörung und Glücksbegriff
In Sophie Reyers “Schneewittchenpsychose” tragen drei Figuren ihre Kämpfe am Schlachtfeld Körper aus: Nanas Handlungsspielraum ist von der Krankheit Anorexia Nervosa dominiert. Abgeschnitten von ihrer Umgebung, baut sie sich ihre eigene Märchenwelt – bevölkert von Peter Pans Libellen und der Kindfrau “Schneewittchen”. Sie findet eine Begleiterin, die das idealisierte Bild einer Welt verkörpert, in der allein der Körper – Schönheit, Jugend, Anmut – Schlüssel zur verheißenen Wahrheit ist. „Schneewittchenpsychose“ ist so auch ein Text über Glücksverheißungen der Medien und damit eine Beschreibung der Grenzen eines Glücksbegriffes, der nur strahlt, wenn er von außen betrachtet wird.“Schneewittchenpsychose” entstand aus Recherchen zum Thema Magersucht in Internetforen und Notizen aus Klinikaufenthalten einer seit zehn Jahren an Magersucht leidenden Frau. Reyer hat diese unterschiedlichen Textebenen collagiert und eigene Textpassagen hinzugefügt.
http://www.eop.at/datenbank/personen/gmattiello/schneewittchenpsychose/
– In wie weit schätzen Sie persönlich Essstörungen als gesellschaftliches Tabuthema ein?
– Thema Krankheit im Kunstkontext: wo könnten Problematiken liegen?
– Nähe – Verfremdung – Distanz: Welche Mittel haben Kunstschaffenden um Raum für Randthemen zu öffnen?
– Körper und Verkörperung: wo würden Sie Grenzen ziehen?
– Reale Körper – virtuelle Körper: Auf welche Weise können Medien Wahrheiten evozieren die dann auf Grund ihrer Präsenz sich selbst wiederum legitimieren?

Michael Zeltner m@niij.org Moë Vienna http://www.mmooee.org/
mo.ë ist ein ~1000m^2 grosser “narrativer” Kunstraum der sich über mehrere multifunktionale Räume, Ateliers, Büros, einer Werkstatt und einem Artist-in-Residence Program erstreckt. 1888 gegründet und im 17ten Wiener Bezirk beheimatet wurden die Räumlichkeiten ursprünglich als Medaillenfabrik genutzt, die prominent im semi-biographischen jedoch fiktionalen Roman “Ewigkeitsgasse” von Frederic Morton beschrieben wurde. Seither hinterließen mehrere Besitzer ihre Spuren, welche mo.ë aufarbeitet und sich somit dem “White Cube” fernhält.
– Ist es möglich die psychogeographischen Eigenschaften eines Raums zu erweitern ohne ihn zu stören?
– Wo versteht ihr die künstlerische und kulturelle Relevanz selbstorganisierter Räume (Off-Spaces oder
Artist-Run-Spaces)?
– Hochkultur vs. Subkultur – disqualifiziert die aktive Teilnahme am Diskurs durch Gestaltung (durch) beide® Seiten?
– Sind die Gegensätze von zB Theater und Party zu stark, um sie in denselben 4 Wänden umzusetzen?
– Welche vergleichbaren Projekte finden sich in Wien, in Österreich sonst noch?

Pia Palme piapalme@aon.at Projekt Zeitgenössisches Musiktheater PZM

Ich arbeite als Komponistin/Musikschaffende zeitgenössischer Musik und Projekteschmiedin/Performerin. Ich komme von der neuen Musik, verfolge ungewöhnliche Ansätze, entwickle mich rasant weiter, was mich für die üblichen Veranstalter hochriskant macht; ich möchte auch nicht unterhalten, wirke aufs erste sperrig. Plane Projekte zu entwickeln, die viele Menschen einsetzen, ich arbeite sehr gern mit vielen Menschen, aber so, dass die Beteiligten das Projekts direkt mittragen (keine Statisten, sondern Mitwirkende; gerne “von der Strasse”, gecastet). Ich liebe die Kombinationen von ausgefeilter zeitgenössischer Musik im “ernsten” Sinn mit performativen, grob skizzierten Klangstrukturen. Ich möchte in diesem Sinn Werke schaffen, die man als zeitgenössisches Musiktheater oder zeitgenössische Oper bezeichnen könnte. Und eine Organisationsstruktur, die das ermöglicht. http://www.piapalme.at
– Welche Themen findet ihr für so eine Produktion interessant?
– Welche Orte findet ihr dafür interessant? Orte, die mit Musik bereits assoziiert werden, oder ausgefallenere?
– Wen interessiert das überhaupt? Bedarf? Hochpreisig-niederer?
– Wann würdet ihr am liebsten so eine Veranstaltung besuchen? (Anbindung an ein bestehendes Festival wich-tig oder nicht? Format: Tages-Zeit, Länge, Wochentag?)
– Wenn die Produktion bildende Kunst miteinbezieht (z.B. Bühnenkonstruktion): könnte das auch für das Publi-kum der bildenden Kunst interessant sein?

Casaluce-Geiger casaluce@aon.at POSTHUMAN ACTIONISM ///my multiple-identity town by synusi@ diary cyborg
Ausgehend von einer identitätsorientierten und traditionellen erzählerischen Suche bin ich in der Dimension der Multi-Identität angekommen, die in eine Nicht-Identität schlittert. Um zu einer neuen Erzählform zu kommen, die einen Dialog zwischen mir und einer mit interaktiven Elementen umgebenen Welt herstellen könnte, vermische ich verschiedene personenbezogene Anhaltspunkte oder eliminiere sie auch. Mein Zugang ist ein experimenteller, phasenweise auch ironischer. Ich betrachte meine Weise Kunst zu machen als “work in progress“, Ort der Reflexion für eine kontinuierliche Grenzüberschreitung. Schlüsselwörter sind: Überwindung der Idee der Dualität, Destrukturierung, Vielschichtigkeit der Identität, aber auch Nicht-Identität. synusi@ virus cyborg erlaubt mir das Konzept der Identität zu überwinden und verschiedene Orte, Personen, Ideen, Erfahrungen, Konzepte zu werden. http://www.casaluce-geiger.net/
– In welchen Formen kann die Kunst auf die gegenwärtige Periode des Posthumanismus reagieren, in der die Technik unsere kognitive Welt so stark verändert?
– Wie versucht Ihr Formen von Widersprüchlichkeit zu lösen?
– Die Grenze zwischen uns und den anderen verschwimmt heute immer mehr. Spürt Ihr ein Verlangen nach einer Umkehr dieser Ídentitätsausweitung und nach der Geborgenheit des persönlichen Raums?
– Das, was ich in meinen letzten Arbeiten als Multi-Identitäts-Cyborg-Stadt definiert habe, ist ein Nicht-Raum, den wir mehr oder weniger bewusst teilen. Wie können wir diesen mit künstlerischen Mitteln reflek-tieren?
– Wie kann man interaktive Kunst zu schaffen, ohne zu riskieren, dass sich die eigene Identität auflöst?

Willy Puchner, puchner@aon.at Tagträume
Die letzten Nächte träumte ich immer wieder von Räumen, die ich gestaltete, Figuren und Tiere bewegten sich darin, die Größenverhältnisse änderten sich in diese oder jene Richtung. Motiviert, ohne an ein Frühstück zu den-ken, ging ich zum Zeichentisch, dann zum Computer und gestaltete einige Bühnenbilder. Viele Stunden war ich damit beschäftigt, nahm mir einfach Zeit, meinen Träumen zu folgen. http://www.willypuchner.com
– Sind Träume manipulierbar?
– Sind Wachträume empfehlenswert?
– Wie sehr ist seine eigene Zukunft von Träumen beeinflusst?
– Sind Tagträume Flucht oder Therapie?
– Soll man seinen Träumen Raum schaffen?

Clemens Unterberger unterberger.clemens@gmail.com EOPAGIS
EOPAGIS ist eine Arbeitgruppe, die sich mit Infrastruktur beschäftigt. Der Begriff Infrastruktur ist vielfältig. Mit dem Teilprojekt Running Shushi soll der Infrastrukturbegriff handhabbarer gemacht werden.
http://www.eop.at/datenbank/projekte/eopagis/
– das planspiel runningsushi ist eine methode → welche weiteren ideen gibt es?
– wie schätzt du die relevanz des teilprojekts running sushi für eop ein?
– welche ideen könnten running sushi noch verbessern?
– wer will bei eopagis mitmachen?
– wer kann uns eine runningsushi lokal zur verfügung stellen?


Anhang: Die Position von Casaluce-Geiger ausführlicher zum Nachlesen:

casaluce-geiger: POSTHUMAN ACTIONISM ///my multiple-identity town by synusi@ diary cyborg

Ich bin von einer identitätsorientierten und erzählerischen fast traditionellen Suche ausgegangen und das hat mich schließlich in die Dimension einer Multi-Identität gebracht, die in eine Nicht-Identität schlittert. Ich experimentiere mit einer neuen Erzählform, die einen Dialog zwischen mir und einer mit interaktiven Elementen umgebenen Welt herstellen soll, indem ich verschiedene personenbezogene Anhaltspunkte durcheinander mische oder auch eliminiere. Meine Kunst ist ein experimentelles „work in progress“, phasenweise leicht ironisch, und bezieht sich in anderen Phasen auf den Posthumanismus* (Siehe Fußnote). Diese Suche ist vor allem ein Ort der Reflexion, für mich und für diejenigen, die sich wie ich an das Zuhören und an einen kontinuierlichen Versuch der Grenzüberschreitung gewöhnen möchten.
synusi@ virus cyborg erlaubt mir das Konzept der Identität zu überwinden, indem ich zu verschiedenen Orten, Personen, Ideen, Erfahrungen und Konzepten werde. Schlüsselwörter sind: Überwindung der Idee der Dualität, Destrukturierung, Vielschichtigkeit der Identität. aber auch ein gleichsam nicht Vorhandensein derselben.

Fragen:

1) Technik und die Wissenschaft verändern unsere kognitive Welt dramatisch. Wie schaffen wir Formen des Dialogs in der Kunst, die diese Veränderungen – manche nennen sie die Periode des Posthumanismus* – zu ignorieren?

2) Durch das Formulieren meines posthumanen Aktionismus habe ich versucht eine transversale Brücke zwischen dem Wiener Aktionismus und dem Posthumanismus zu schaffen, eine Art die Ära des REMIX , in der wir uns befinden, zu leben.
Wie könnte man die dabei entstehenden intrinsischen Widersprüche und Interessenskonflikte lösen?

3) Identität entsteht ständig. Durch Social Networks verbreitet sie sich und dehnt sich weiter aus. Wie geht Ihr mit dieser Art von Identität um? Seht Ihr auch darin die Gefahr eines “kollektiven Monologs“?

4) Wir sind in einer Periode, in der wie nie zuvor alles durchmischt wird. Eine meiner letzten Arbeiten bezieht sich auf diese Situation und trägt daher den Titel “meine Multiidentitäts-Cyborg-Stadt“. Quasi ein erzählerischer Ort zwischen dem Intimen und dem Sozialen. Wie können wir all diese Veränderungen in einem Dialog mit der Kunst und durch die Kunst konstruktiv reflektieren?

5 ) Wie können wir eine Formen von interaktiver Kunst und Dialog schaffen, ohne in unseren einzelnen Identitäten zu dispersiv, zu weitläufig zu sein?

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Zu „Posthumanismus“ aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Posthumanismus

Posthumanismus nennt sich eine Philosophie, die sich als nach-menschlich betrachtet und in deren Zentrum die Idee der Unsterblichkeit in der Virtualität steht.

Im Gegensatz zum klassischen Humanismus wird dabei die besondere Stellung des Menschen negiert und er als eine unter vielen natürlichen Spezies dargestellt. Daraus wird u.a. geschlussfolgert, dass der Mensch auch nicht das Recht hat, die Natur zu zerstören oder sich selbst als ethisch höherwertig zu betrachten. Außerdem wird das menschliche Wissen auf eine weniger kontrollierende Position reduziert, seine Einschränkungen und die Fehlbarkeit des Menschen werden verdeutlicht.

Trotz aller unterschiedlichen Argumentationen der Posthumanisten vereint diese der Gedanke, dass die biologische Menschheit den Gipfel ihrer Evolution bereits erreicht hat und die nächste Entwicklung von intelligentem Leben in den Händen der künstlichen, computergestützten Intelligenz liegt, die in vielen Bereichen dem Menschen überlegen sein könnte.

Der Posthumanismus beschreibt also ein Entwicklungszeitalter nach der Menschheit. Da dies naturgemäß in der Zukunft liegt, gibt es darüber zunächst nur Spekulationen und Thesen. Allerdings versucht der Posthumanismus auch eine Beschreibung des posthumanen Menschen als hypothetische zukünftige Wesen, dessen Fähigkeiten die eines heutigen Menschen bei weitem übersteigt. Ein posthumanes Wesen kann also auch als Kreatur beschrieben werden, die durch eine Erweiterung der physischen und psychischen Fähigkeiten entsteht. Posthuman kann allerdings auch bedeuten, dass eine Einheit von menschlicher und künstlicher Intelligenz geschaffen wird und dass das Bewusstsein in einen fremden Körper oder Computer geladen wird. Beispiele dafür können eine Veränderung des menschlichen Organismus durch Nanotechnologie oder einer Kombination von Gentechnik, Psychopharmakologie, lebensverlängernde Maßnahmen, neurale Schnittstellen, gedächtniserweiternde Drogen und tragbare oder implantierte Computertechnologie sein.