I. eopictureNight10+5
11. März 2008 im werkzeugH

Angela Dorrer

Schwimmbadbesetzung

Angela Dorrer kommt gerade aus Dänemark und berichtet von einem Kunstprojekt, bei dem ein Schwimmbad nachts illegalerweise besucht und zu einer euphorischen Kunstaktion benützt wurde. Begeistert schildert sie die für alle beglückende Erfahrung dieser Nacktbadeperformance. Die Aktion hat jedoch dazu geführt, dass solche heimlichen Besuche an diesem Ort nicht mehr möglich waren.


Fragen

  • Hat Kunst die Aufgabe, verantwortungsvoll zu sein, oder reicht es „nur Schönheit zu zeigen“?
  • Ist es in Ordnung, „for the sake of art“ 20 Leute glücklich zu machen, aber eine Person wissentlich damit vor den Kopf zu stoßen?
  • Ist es OK, in der Kunst eine spezielle Situation zu zeigen und damit zu riskieren, dass diese Situation künftig für andere verschlossen bleibt?
  • Wir möchten ein Buch machen. Was passt besser – ehe „mainstream“, sich mehreren Leuten darüber mitteilend, oder eher klein, fein, poetisch, schwerer zugänglich?
  • Darf man sich als Künstlerin heute noch vor Publikum ausziehen?

Christian Eder

Arbeiten und Seminare

Christian Eder arbeitet als Künstler abstrakt und stellt Beispiele seiner Arbeit vor.
Er bietet aber auch Seminare für Künstler und Künstlerinnen an, in denen sie all jene auch praktischen Kompetenzen erwerben können, die sie für ihren Erfolg brauchen. Dazu hat er einige Fragen:


Fragen

  • Was können wir Künstler und Künstlerinnen heute selbst unternehmen und verändern, um besser von unserer Kunst leben zu können?
  • Was findet Ihr generell am Angebot an Seminaren/Fortbildungsangeboten für Kunstschaffende problematisch?
  • Ist die Vermittlung von Lerninhalten für Euch interessant oder aufgrund der eigenen Erfahrung bzw. learning by doing nicht so wichtig?
  • Wie und von wem müsste ein Angebot für Kunstschaffende herangetragen werden?
  • Welcher Ort wäre „der richtige Ort“ dafür?

Clemens Unterberger

Denkstrukturen

Wissen kommt nicht in die Köpfe der Menschen wie durch den berühmten „Nürnberger Trichter“. Clemens Unterberger stellt fest, dass die meisten Menschen in ihren Denkstrukturen verhaftet sind und deshalb Neues gar nicht aufnehmen, also auch gar nicht lernen können. Er stellt Überlegungen an, was es braucht, um die eigenen Denkstrukturen zu erkennen und zu verändern. Das einzig wirklich sinnvolle Werkzeug dafür ist wahrscheinlich der Wanderstab.


Fragen

  • Wo soll man ansetzen, um seine eigenen Denkstrukturen kennen zu lernen?
  • Wie sehr fühlen sich Künstlerinnen und Künstler in ihrer Struktur gefangen?
  • Wie versucht Ihr, Eure Denkstrukturen bewusst zu verändern?
  • Welche Methoden fallen Euch ein, Eure Wissensstrukturen komplett umzustellen?
  • Was wären weitere Werkzeuge außer dem Wanderstab im letzten Bild?

Helga Köcher

eop-Kommunikationsformate

Helga Köcher meint, dass die Teilnahme am Netzwerk eop auch sehr geeignet ist, die eigenen Denkstrukturen zu erweitern und Neues zu lernen. Sie stellt 10 verschiedene Formate vor, in denen Leute in eop sich miteinander austauschen und produktiv arbeiten: ein Plenum und dann eine Gruppenarbeit im Museum Essl, ein World Café in der dortigen Cafeteria, einen eop-Heurigen, eine Klausur auf der Sophienalpe, die Arbeitssituation eines Kompetenzenpools im Atelier, einen Newsflash im MUSA, ein Social Food Art bei Nico Serda, einen Open Space in der Universität für Angewandte Kunst und das werkzeugH, in dem gerade die Premiere des Formats eopicture night 10 + 5 stattfindet.


Fragen

  • Welche von diesen Formaten präferiert Ihr?
  • Wer würde gern moderieren?
  • Wie häufig hättet Ihr gern eop-Treffen?
  • Was erwartet Ihr von eop?
  • Was wollt Ihr in das eop-Netzwerk einbringen?

Joannis Weber

Musik-Ei

Joannis Weber möchte ein Musikinstrument bauen, das die Form eines riesigen Eis hat, in dem man sitzen und sich der Musik hingeben kann. Es soll nach dem Prinzip des Theremins funktionieren.


Fragen

  • Wie fühlt man sich musizierend im Instrument?
  • Kann man über Klang und Musik kommunizieren und welchen Vorteil hat diese Kommunikationsform gegenüber der Sprache?
  • Wie könnte die Tonabnahme in diesem Instrument am einfachsten funktionieren?
  • Soll Elektronik komplett aus dem Ei gebannt werden?
  • Gibt es eine Notwendigkeit für Musik-Eier bzw. wäre es eine Möglichkeit, die Reizüberflutung und die dadurch gegebene Senderverzerrung zu minimieren und ein objektivierbares Klangbild – etwas beim Komponieren – zu erhalten?

Isabel Becker

Farben

Isabel Becker, die in ihrer Arbeit Zeichnung mit konzeptuellen Denkweisen kombiniert, beschäftigt sich mit Analyse von Farben, mit Farbnamen, geht kreativ mit der klassischen Moderne um – und nicht nur mit dieser. Sie bewegt sich in dem Raum zwischen Medienübersetzung, -transformation und -prozess. Das ist der Inhalt ihrer Arbeit geworden: der Prozess, der sich selbst prozessiert.


Fragen

  • Kann man Mondrian mögen, obwohl seine Arbeiten auf Kalender, Schlafanzügen und Geschenkpapier sind?
  • Warum sind Eröffnungen von Picasso uncool?
  • Führt Musealisierung zu falschem Respekt? Ist man frei, eine komische Bemerkung über Warhol zu machen, bevor man alles über ihn gelesen hat?
  • Wie ist Dein Verhältnis zur klassischen Moderne bzw. zur Kunst nach 1945?

Karl-Heinz Ströhle

Kunst fragen

Karl-Heinz Ströhle stellt Beispiele seiner Arbeit vor aus seiner Ausstellung im Kunsthaus Bregenz und aus einer Performance im Museumsquartier Wien. Er hat ganz wesentliche Fragen, für deren Diskussion eop ein Projekt KUNST FRAGEN andenkt:


Fragen

  • Gibt es noch Kriterien für gute Kunst?
  • Wer bestimmt diese?
  • Lernen die Kunstvermittler die richtigen Dinge?
  • Finden inhaltliche Diskussionen überhaupt noch statt?
  • Gibt es noch verbindliche Kunstkritik?

Ludwig Bekic

Die Cousine, der Metzger

Ludwig Bekic hat zusammen mit Eva Seela und Klaus Hofstätter ein Projekt zur Berufs- und Bildungsberatung entwickelt, verstanden als Erfahrungsaustausch.
Die Idee dahinter: Wissen wird dann relevant vermittelt, wenn es um die Beantwortung konkreter Fragen geht. Wie können Fragesteller mit vielen Menschen, die möglicherweise geeignete Antworten haben, zusammengebracht werden? Wie lässt sich das Wissen vieler für einzelne relevant bündeln?
Das Projekt ZuQunft ist eine erste Ausformung, konzipiert als online Frage-Antwort Spiel.


Fragen

  • Hast Du einen Tipp für uns?
  • Fehlt was?
  • Willst Du mitmachen?
  • Warum nicht?
  • Kennst Du etwas Ähnliches?

Mia Legenstein, Martin Nussbaum

NuLegéNi

Mia Legenstein, Martin Nussbaum und ihre Kollegin Tina Nirtl arbeiten mit Lautpoesie, Sound und Video. In der Künstlerhausausstellung sound:frame haben sie eine eindrucksvolle Video/Sound-Installation gezeigt. Sie wollen solche Arbeiten in größerem Umfang realisieren. Dazu suchen sie Unterstützung verschiedener Art.


Fragen

  • Situationsanalyse?
  • Umfeldmonitoring?
  • Partner?
  • Sponsoren?
  • Realisierung?

Steffi Sandhäugl, Helmut Preis

Genochmarkt

Steffi Sandhäugl und Helmut Preis haben im Juni 2006 an der Peripherie von Wien einen vernachlässigten Ort entdeckt – den seit 15 Jahren leer stehenden Genochmarkt im 22. Bezirk. Die 12 Räume sind noch in ziemlich gutem Zustand. Sie wollen diesen Ort wieder mit Leben erfüllen, pilgern von Amt zu Amt, schlagen eine künstlerische Zwischennutzung vor, finden Interesse, aber keine Entscheidung. Schließlich bekommen sie die ersten Schlüssel, gründen mit KollegInnen den Verein Mission Ignition Kagran, beginnen mit Workshops, machen eine Ausschreibung. 30 Projekte wurden eingereicht. Die erste Aktion startet am 4. April 2008, am 17. Mai starten 11 Projekte.


Fragen

  • Stadtentwicklung: Wen interessiert der Genochmarkt?
  • Transdanubien: Warum fährt die echte Wienerin/der echte Wiener nicht über die Donau?
  • Partizipation: Wer sind die Beteiligten?
  • Finanzierung: Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?
  • Zwischennutzung: Was passiert danach?

Oliver Roman

Bauen mit Bäumen

Oliver Roman baut mit Bäumen. 1991 hat er sich ein erstes Haus aus Bäumen gebaut – den Wurzeldom aus geschältem Rundholz mit einer Fichtenwurzelarchitekturkuppel. 10 Jahre hat er darinnen gelebt und seitdem lässt ihn das Bauen mit Bäumen nicht mehr los. Die Konstruktionsmethode ist auf die Baumform zugeschnitten. Grundregel des Wachstums von Bäumen ist, Spannungen zu minimieren. „Lassen wir die Natur für uns arbeiten. Sie macht es am besten“, ist Oliver Romans Motto.


Fragen

  • Wer kennt Leute, die Marketing für Bauen mit Bäumen machen wollen?
  • Kennt jemand Menschen, die mir weiter helfen könnten? Sponsoren, Mentoren, Architekten, Landschaftsplaner, Gartengestalter?
  • Ist jemand an einer Kooperation / Mitarbeit / Weiterentwicklung interessiert (Baudetails, 3-D-Plotten, textliche Begleitung)?
  • Kennt Ihr Projekte / Bauvorhaben / Veranstaltungen, wo ich Bauen mit bäumen vorstellen könnte?
  • Any Questions, Reflections, Feedback welcome!

Regina Webhofer, Nora Mayr, Manfred Wuits

Demoscene

Die Demoscene ist eine Community, die sich als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie versteht. Sie ist vor allem durch den Ehrgeiz der Akteure gekennzeichnet, für ihre attraktiven Arbeiten möglichst wenig Speicherplatz zu benötigen. Regina Webhofer und Nora Mayr sind in dieser Demoscene aktiv und veranstalten regelmäßig Demoscene-Meetings, die Manfred Wuits im werkzeugH hostet. Aktuell planen sie ein großes Demoscene-Festival „realtime generation“, das vom 4. – 20. Juli 2008 im Freiraum im MQ stattfinden soll.


Fragen

  • Wer aus dem eop-Netzwerk hat Interesse mitzuwirken und in welcher Form?
  • Wie beurteilt Ihr die Themenwahl für die Panel-Discussions (Vorschläge)
  • Wie beurteilt Ihr die Vortragenden für die Panel Discussions (Vorschläge)
  • Kennt Ihr günstige Unterbringungsmöglichkeiten für KünstlerInnen in Wien?
  • Kennt Ihr eine günstige Veranstaltungslocation nahe dem MQ für die große Abschlussparty?