abwärts beschleunigen – a long song
Samstag, 20.08., 21:00 Uhr
mediaOpera, Rinderhalle Neu-Marx,
Karl-Farkas-Gasse 19, 1030 Wien
Donnerstag, 7.4., 18 Uhr
Tanzquartier Studios
Museumspl. 1, 1070 Wien
“If I can’t dance, it’s not my revolution!”
(Emma Goldman)
KONZEPT, PERFORMANCE: Brigitte Wilfing
DRAMATURGIE: Jan Deck, Thomas Jelinek
RAUM, LICHT: Thomas Jelinek
VIDEOPROJEKTION: Philipp Kerber
MUSIK: Bikini Kill, demimondaine, Massimo, Pure, JSX
BESCHALLUNGSKONZEPT: Jorge Sánchez-Chiong
Im Anschluss an die Performance findet ein Gespräch mit Brigitte Wilfing und der Soziologin und Tanzwissenschaftlerin Gabriele Klein (Universität Hamburg) statt.
Im Rahmen von SCORES N°3: uneasy going – einem künstlerisch-theoretischen Parcours über Antworten und Verantwortung in Tanz und Performance
abwärts beschleunigen – a long song beschäftigt sich mit der Zukunft und Vergangenheit von Underground und versteht Subkultur als die Verlängerung des Politischen in den Körper und den Versuch, der affektiven Seite von politischem Handeln Raum zu geben: dem Zorn über die gesellschaftlichen Verhältnisse, der Lust auf Veränderung der Bedingungen und der Begeisterung für andere kollektive Praktiken des Miteinanders.
Im Mittelpunkt der Performance steht die körperliche Seite der Rebellion, die Posen des Protests, die Gesten der Subversion und das Lebensgefühl des Anders-Seins, das revolutionäre Bewegungen sexy macht. Sie fragt danach, wie man sich im Zeitalter der Dekonstruktion noch dissident positionieren kann, ohne in alte Rituale zurückzufallen; wie eine postmoderne Widerstandspose aussehen könnte.
Das Stück macht sich die Struktur des Popsongs zu nutzen, um die Geschichte des Widerstandes aus einer immer anderen Perspektive neu aufzurollen. Es entsteht ein inhaltliches und räumliches Zirkulieren. Dass die Performerin dabei bis zur Erschöpfung alles selbst bedient, reflektiert die in alternativen Bewegungen verbreitete Do-it-Yourself-Mentalität und deren ambivalente Funktion zwischen Selbstermächtigung und Selbstüberforderung.