!!! “AUSLAND” von Gerald Roßbacher- Kunst im öffentlichen Raum- Jodok-Fink Platz, 1080 Wien
Eröffnung: 06. Mai 2010 !!!

kuratiert im Rahmen von:

unORTnung VI im Ehemaligen Kartographischen Institut
Krotenthallergasse 3, 1080 Wien

Eröffnung: Fr. 19. Nov. 2010: 19:00 Uhr, Performances: Ida- Marie Corell. Hilde Fuchs.
Daniel Aschwanden/Conny Zenk/Matthias Hurtl.Öffnungszeiten: Sa. 20. Nov.: 14— 20:00 Uhr, Performance:Daniel Aschwanden/Conny Zenk/Matthias Hurtl.

So. 21. Nov.: ab 11:00 Uhr Brunch, open end

Kuratiert von: Veronika Barnas und Elke Krasny

TeilnehmerInnen:

Betsabeh Aghamiri/Gerald Grestenberger(featuring PurpleSheep). Sherine Anis.
Daniel Aschwanden/Conny Zenk/Matthias Hurtl.Clemens Bauder/Gregor Graf. Sonja Bendel.
Carla Bobadilla. Uwe Bressnik.Ida- Marie Corell. Carla Degenhardt/Barbara Unger- Wiplinger.
Antonia Dika. Anna Dworak. Silvia Ederer. Melanie Ender. Nicola Feiks/Gregor Jakob.
Susanna Flock. Hilde Fuchs. Terri Frühling/Wolfgang Fuchs. Anke Hagemann.
Frank Hagen. Michael Hieslmair/Michael Zinganel. IEFS Kiesling & Stolberg.
Klara Kohler. Kombinat Happy Girls. Aino Korvensyrjä. Jakob Neulinger.
Paran Pour. red park/WOLKE 7. Johanna Reiner. Karin Reisinger. Claudia Rohrauer.
Gerald Rossbacher. Tim Sharp. Elisabeth Schafzahl. Cynthia Schwertsik/Michael Endlicher.
Renee Stieger/Betty Wimmer. Gabriel Tempea. Johanna Tinzl/Stefan Flunger.
thus & hence. Ronja Vogl. Roland Wegerer. Natalia Zaluska. Zweintopf.

technical support: Paul Horn

Kunstforum International Nr. 206, “unORTnung I-VI” von Franz Thalmair

Die Presse 20.11.10— Spectrum- Zeichen der Zeit: “Zwischen Ort und zwischen Zeit” von Elke Krasny

Die Ausstellungsreihe „unORTnung“ hat sich der temporären Besetzung leerstehender Räumlichkeiten in Wien,
zur Bespielung durch ortsspezifische künstlerische Interventionen verschrieben. Im ehemaligen Kartographischen Institut, im 8. Bezirk, findet die Reihe mit der Ausgabe „VI“ ihren Endpunkt in der künstlerisch
topographischen Vermessung eines Wiener Orts in seinen historischen wie zeitgenössischen und global aufzufassenden Bezügen. Nachdem sich die letzten Ausgaben mit Situationen an der Peripherie bzw. den Außenbezirken Wiens auseinandersetzten, kommt es nun zur Interpretation eines innerstädtischen Bereichs.

Elke Krasny, die als Co-Kuratorin fungiert, ist Kulturtheoretikerin mit den Arbeitsschwerpunkten Kunst, Architektur und Urbanismus des 20. und 21. Jahrhunderts, Kunst- und Architekturtheorie,
Gender Studies, Bildung; Ausstellungs- und Architekturkritikerin, freie Kuratorin im Architekturzentrum
Wien und Lehrbeauftragte an der Akademie der bildenden Künste.

Demnächst wird ehemalige Kartographische Institut zu einem Altenheim umgebaut und der bis dato „verschlossene“ Ort wird nun, gleichsam ein letztes Mal in dieser Gestalt der Stadt geöffnet. Über 50 KünstlerInnen „erobern“ sich das ehemalige Kartographische Institut und werden es mit speziell für den Ort entwickelten interdisziplinären Projekten neu interpretieren, raumspezifisch befragen, kartographisch mappen und performativ ausloten. Methoden und Auswirkungen von Kartographie allgemein sowie die Geschichte, Funktion und Bedeutung des ehem. Kartographischen Institutes, werden inhaltlich und räumlich thematisiert.

Nur selten kann in Wien in einem experimentellen Setting mit ungewöhnlichen Räumen auf Zeit interagiert werden. Diese Chance eröffnet die kuratorische Praxis von „unORTnung“. Es wird ort- und zeitspezifisch ausgewählt und eingeladen. Der Begriff der „site-specificity” ist ein vielschichtiger und kann von der Reaktion auf einen physischen Ort bis zu einer spezifisch behandelten Frage reichen. In diesem erweiterten Sinn des Ortsspezifischen sind die 50 Positionen, die mit dem Kartographische Institut interagieren, auf mehrfacher Ebene als ortsspezifisch zu lesen, räumlich wie thematisch.
Sie erstellen identitäre Kartographien des Postkolonialen, greifen kritisch politische Tatbestände des heutigen Europa auf, erzeugen assoziativ-poetische Landkarten und verbinden den Ort durch die künstlerische Recherchen in seine Vergangenheit mit aktuellen Fragen der Vermessung.

Das ehemalige Kartographische Institut, das bereits lange leer steht, war ein Nebengebäude des Militärgeographischen Institutes (MGI). Es beheimatete vier Abteilungen: Photographie, Photolithographie, Lithographie und Presse. Bevor es diese Funktionen innehatte, war es ein Bettenmagazin des Militärs. Der Zuständigkeitsbereich des MGI umfasste die gesamte österreichisch-ungarische Monarchie. In Österreich gingen die Agenden des MGI nach dem Ersten Weltkrieg an das Bundesvermessungsamt und das Kartographische Institut über, wobei von letzterem die Erdmessung und Topographie 1923 im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aufgingen.

Charta Incognita – gezinkte Karten?
Cynthia SchwertsikMichael Endlicher

Ehemaliges Kartographisches Institut
Krotenthallergasse 3, 1080 Wien

Eröffnung: Fr. 19. Nov. 2010 19:00 Uhr,

Performances: Hilde Fuchs, Ida- Marie Corell

Öffnungszeiten:
Sa. 20. Nov. 14:00 – 20:00 Uhr
So 21. Nov. ab 11:00 Uhr: Brunch, open end

Kuratiert von: Veronika Barnas und Elke Krasny

TeilnehmerInnen:

Betsabeh Aghamiri/ Gerald Grestenberger. Sherine Anis. Daniel Aschwanden. Sonja Bendel. Carla Bobadilla. Uwe Bressnik. Clemens Bauder/Gregor Graf. Ida- Marie Corell. Carla Degenhardt/ Barbara Unger- Wiplinger. Antonia Dika. Anna Dworak. Silvia Ederer. Melanie Ender. Nicola Feiks/Gregor Jakob Susanna Flock. Hilde Fuchs. Terri Frühling/ Wolfgang Fuchs. Anke Hagemann Frank Hagen. red park/WOLKE7. Michael Hieslmair/ Michael Zinganel. IEFS Kiesling & Stolberg. Klara Kohler. Kombinat Happy Girls. Aino Korvensyrjä.
Jakob Neulinger. Paran Pour. Johanna Reiner. Karin Reisinger. Claudia Rohrauer. Gerald Rossbacher. Tim Sharp. Elisabeth Schafzahl. Cynthia Schwertsik / Michael Endlicher. Gabriel Tempea. thus & hence. Johanna Tinzl/Stefan Flunger. Ronja Vogl. Roland Wegerer. Betty Wimmer/ Renee Stieger. Natalia Zaluska. Zweintopf

In Boden, Wand und Decke auffindbare Abriss- und Verfallsspuren in den Räumen des ehemaligen Kartografischen Instituts gemahnen an Kartendarstellungen, an eingeschriebene, surrealistische Arbeitsproben der angesehenen Institution. Diese werden durch Bilderrahmen zum „gefundenen Kunstobjekt“ aufgewertet.

Mit dem Verweis auf Karten als Konstruktionsmittel von zurechtgewünschten oder imaginären geografischen Paradiesversprechen bringen Cynthia Schwertsik und Michael Endlicher unter Einbeziehung der BesucherInnen eine Metaebene von Sehnsucht und Gedankenflucht ins Spiel. Die BetrachterInnen werden eingeladen, persönliche „Karten“ zu entdecken und von Wand und Boden abzunehmen. Die Spuren der Vergangenheit des institutionellen Raums werden zu einer wehmütigen Vorschau auf seine zukünftige Nutzung als Altenheim inklusive transzendentalem Überbau.


Anything left?“
Live-Mapping von WOLKE7 und red park im Rahmen von „unORTnung VI“.

Anything left? unternimmt eine Kartierung performativer künstlerischer Projekte im Stadtraum Wien. In einer über die Dauer der Ausstellung bespielten Installation wird ein partizipativer Mapping-Prozess in Gang gesetzt.
Wir laden die BesucherInnen ein, Performances sowie performative Aktionen, Installationen und Projekte im urbanen Raum, die sie selbst realisiert, die sie gesehen oder von denen sie vielleicht auch nur gehört haben, auf einer Karte zu verzeichnen und zu kommentieren. Dieser Prozess ist dabei nur Ausgangspunkt für eine Reihe von »Kartierungen 2. Ordnung«, die den Prozess des Mappings selbst mappen. Anything left? initiiert und reflektiert (un)zeitgemäße Praktiken des Kartierens vor dem Hintergrund der Flüchtigkeit und Ereignishaftigkeit performativen Handelns.

Anything left? ist eine Aktion im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojekts Performative Praktiken im Stadtraum Wien von WOLKE 7, red park/Lars Schmid und artminutes
www.wolke7.at, www.red-park.net, www.artminutes.com

Daniel Aschwanden/Conny Zenk/Matthias Hurtl.
„SEED /unORTnung / ehem. Kartografisches Institut“. 2010
Das urban seed, eine pneumatische architektur als ortsspezifische intervention im ehemaligen kartografischen Institut wird zum kristallisationspunkt für einen transdisziplinären prozess kollaborativer, experimenteller kunstproduktion mit dem ergebnis einer choreografie von sound, projektionen, performativem körper und tanz changierend zwischen kompositorischer definition und improvisatorischer offenheit. Es entsteht eine akkumulation hybrider formate innerhalb einer durchlässigen partitur. grundsätzlich ist uns der kollaborative charakter sehr wichtig.
Mit unterschiedlich gesetzten schwerpunkten und betonungen treffen körper, sound und projektion aufeinander. Bewusst verlagert sich der fokus, es entstehen momente unterschiedlicher prägnanz in denen die reduziert und fragil wirkende form der haut des “urban seeds” zum flächigen und dominanten transformiert – akustisch interpretiert durch schwebende klänge oder stehende, spürbare bässe. lineare bewegungen werden zu kreisen, schwarz wird zu weiß wird zu schwarz – eine zirkulation – ein kreislauf zeichnet sich ab.
Der Körper nimmt Ansätze digitaler Praktiken wie Sampling auf, tanzt nervöse Vibrationen, produziert minimale Pattern als Bewegungsrauschen, dialogisiert aber auch raumgreifend mit der Architektur, den Lichtstrukturen der Projektion und den Feldern des elektronischen Sounds, agiert als autonomer Zeichenproduzent, eingebettet in die konzertante Wirkung der komplexen medialen Verdichtung.
noise als störendes und verdrängtes element in der Wahrnehmung wird bewusst eingesetzt. bildrauschen, das oft als fehlerquelle erkennbar ist – pixelfehler, stroboskopartiges zucken – bilden eine arbeitsgrundlage. Die Felder aktueller Auseinandersetzungen mit übergangs-bereichen sich im wandel befindlicher temporärer orte, ihren Randerscheinungen und Marginalisierungen treffen in der pneumatischen Konstruktion des “urban seed” aufeinander, definieren es als Ort des Widerstands und der Wahrnehmung. Es ist nicht möglich, eine absolute Grenze zu ziehen zwischen der Entstehung von Sound, Bewegtbild und körperlicher Dynamik. Vielmehr entsteht eine Verflechtung aller einzelnen Teile – überlappend, aber gleichzeitig auch autonom als output dieser kollaboration ohne systematische hierarchie.
In der praxis des vermessens und kartografierens werden nicht nur reale oder imaginäre räume verortet, sondern ebenso immer auch die vermessenden selbst.

Die Ausstellungsreihe „unORTnung“ hat sich der temporären Besetzung leerstehender Räumlichkeiten in Wien, zur Bespielung durch ortsspezifische künstlerische Interventionen verschrieben. Im ehemaligen Kartographischen Institut im 8. Bezirk, findet die Reihe mit der Ausgabe „VI“ ihren Endpunkt in der künstlerisch topographischen Vermessung eines Wiener Orts in seinen historischen wie zeitgenössischen und global aufzufassenden Bezügen.

Demnächst wird ehemalige Kartographische Institut zu einer Seniorenresidenz umgebaut und der bis dato „verschlossene“ Ort wird nun, gleichsam ein letztes Mal in dieser Gestalt der Stadt geöffnet. Über 50 KünstlerInnen „erobern“ sich das ehemalige Kartographische Institut und werden es mit speziell für den Ort entwickelten interdisziplinären Projekten neu interpretieren, raumspezifisch befragen, kartographisch mappen und performativ ausloten. Methoden und Auswirkungen von Kartographie allgemein sowie die Geschichte, Funktion und Bedeutung des ehem. Kartographischen Institutes, werden inhaltlich und räumlich thematisiert.

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