Cynthia Schwertsik

wunschkind

das ist natürlich auch eine hypothese, denn der zufall läßt sich ja nicht so leicht ausmärzen. wünschen hat etwas seltsam märchenhaftes, es scheint, wie eine kreation unserer phantasie, zu schweben, losgelöst, doch schauen wir genau hin: ist der wunsch zu erfüllen, müssen wir uns auf die beine stellen & ihn realisieren, dann ist aktion, konstruktion, planung angesagt. was ist ein kind? ein mensch der in mein leben kommt & für eine beträchtliche zeit meine unterstützung in anspruch nimmt, um im besten falle dann selbständig zu werden?

das leben weitergeben, damit es nicht endet? weiter zu bestehen? über mich hinaus, wachsen? viel wird über die gewünschten & unerwünschten nebenwirkungen gesprochen, über verantwortung & vorsorge. selten wird die liebe beleuchtet, die unermessliche liebe zum eigenen kind, die selbstvergessenheit der eltern in dieser liebe, einerseits & die dann in den hintergrund tritt im alltag, andererseits.

in wiefern liefern wir uns dem zufall aus? – oder anders gesagt, wie sehr schränken wir uns ein, indem wir versuchen den zufall selbst zu bestimmen? beware of what you wish for – it may just come true! horror passiert eben – im leben & in der perfektion – das seltsame an der perfektion ist, dass sie ein wunsch ist, der am leben vorbeigeht, das leben zeichnet sich durch die vielfalt aus konrad das kind aus der konservendose – nöstlinger. wir lachen über den unterschied den die christen machten zwischen “lebensbeginn” mann / frau wann aber beginnt leben? saatgut wirtschaftlicher nutzen die ewige wiederholung der geschichte reich & arm macht abhängigkeit die moderne versklavung – im immer neuen gesichte besitz – was kann man besitzen – patentieren? beispiel indianer / aborigines – kommen & nehmen – wer war zuerst da? werte normalität planung – bestimmen – kreativität faschismus… wer ist wert – was ist wert – wer entscheidet & ist es dann selection & perfection = ein minus an möglichkeit.