Implikation – Explikation

In ihren neusten Arbeiten beschäftigt sich Sabine Müller-Funk mit der Fragmentierung und Zerschneidung von Schrift und setzt damit ihre Arbeit an und mit Schrift, wie sie sie in dem Projekt SPEICHERGLAS (Czernin Verlag, 2006) exemplarisch vorgetragen hat, fort.

“Glas in Verbindung mit anderen Materialien ermöglicht die Koexistenz von räumlich und zeitlich auseinander Liegendem. Glas verbindet auf paradoxe Weise den Wunsch nach totaler Präsenz und Offenlegung mit der Sehnsucht nach Vereinzelung und Geschlossenheit”

Schrift wird dabei zur Metapher für Kommunikation und Mnemosyne – ein Spiel zwischen Mitteilung und ihrer Annullierung. Der Verlust von Lesbarkeit lässt die Schrift in ihrer bloßen Visualität und Rätselhaftigkeit sichtbar werden.

Signifikanten ohne Signifikate – die ausgestellten Arbeiten, Objekte und Grafiken unterliegen dabei der Spannung zwischen Implikation und Explikation. Implikation meint den Akt des Sich-Verbergens und Sich-Entziehens, den Prozess der Ein- und Zusammenfaltung der nach innen gerichteten und verdichteten Schrift, Explikation hingegen den Vorgang des Sich-Zeigens und Sich-Entblößens, die Bewegung des Auseinander-Faltens und Sich-Öffnens.

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