CLQ::CHRISTINE LAVANT QUARTETT

Das Christine Lavant Quartett entstand aus dem Egon Wellesz Quartett, welches 2001 von Alexander J. Eberhard und Isabelle Eberhard gegründet wurde. Die Mitglieder des Quartettes studierten in Wien, Eisenstadt, Salzburg und Paris. Kammermusikalisches Wirken nimmt bei allen vier Musikern einen großen Stellenwert im künstlerischen Schaffen ein. Sie wirk(t)en u.a. im Stadler Quartett, dem OENM, dem Klangforum Wien, dem Schloßtrio Eisenstadt, im Duo bonaNza und im Trio Superlooper. Konzerte führten sie in die wichtigen Musikzentren Europas (u.a. Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele, Schubertiade Hohenems, Musikprotokoll/Steirischer Herbst, Prager Frühling, Wien modern), in die Vereinigten Staaten und nach Fernost. 2005 fand mit der Zustimmung von Armin Wigotschnig die Umbenennung in Christine Lavant Quartett statt, benannt nach der aus dem Lavanttal in Kärnten stammenden bekannten österreichischen Lyrikerin.

Als wichtige Aufgabe sieht sich das Quartett dazu berufen, Musik von Komponisten zu spielen, welche während der Nazizeit verfolgt und vertrieben wurden. Die Musik dieser Komponisten wurde nach dem 2. Weltkrieg oft nicht mehr in das Konzertprogramm aufgenommen und musste deshalb völlig zu Unrecht ein stilles Dasein in Bibliotheken, Antiquariaten oder Nachlassenschaften fristen. An solchen Orten und mit Hilfe des Vereines Orpheus Trust hat das Christine Lavant Quartett auch einiges an Literatur – teilweise noch als Handschrift – entdeckt und in sein Repertoire aufgenommen, zB von Richard Stöhr, Kurt Roger oder Franz Mittler. Es handelt sich dabei um eine wichtige Periode der österreichischen Musikgeschichte, die dem Konzertbesucher nicht vorenthalten werden soll.
Das Christine Lavant Quartett setzt in ungewöhnlichen Formationen Akzente in einer Konzertlandschaft, die beherrscht wird von einem “Mainstream“ – Konzertprogramm, wie zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit Hans Platzgumer und seiner Band Convertible oder bei Schuberts Winterreise in der Bearbeitung für Tenor und Streichquartett (von Alexander J. Eberhard) mit Alexander Kaimbacher als Solisten.
2004 initiierte das Quartett den Egon Wellesz Zyklus im Arnold Schönberg Center und im Jüdischen Museum Wien mit der Aufführung der gesamten Quartettliteratur des Komponisten. Weiters konzertierte das Ensemble ua. im Arnold Schönberg Haus in Mödling, in der Alten Schmiede Wien, beim St. Pauler Kultursommer, im Minoritenkloster Tulln, im Kulturverein Eichgraben und im Porgy&Bess Wien.
Die neue CD ist die Ersteinspielung von Streichquaretten des Exilkomponisten Richard Stöhr, die 2010 beim ORF erschienen ist.

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